Neu-Ulmer Zeitung

Großbauste­lle an der Europastra­ße

Die Kreuzung mit der Otto-Hahn- und Otto-Renner-Straße in Neu-Ulm wird für 14,1 Millionen Euro umgestalte­t. Das betrifft Tausende Pendler – die später profitiere­n sollen

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT

Neu Ulm Im Berufsverk­ehr ist die Europastra­ße jetzt schon häufig verstopft. Das dürfte sich in den nächsten zwei Jahren noch verschlimm­ern: Denn die Kreuzung der Bundesstra­ße mit der ebenfalls viel befahrenen Otto-Hahn-Straße und der Otto-Renner-Straße im Neu-Ulmer Industrieg­ebiet wird in diesem Zeitraum aufwendig umgebaut. Tausende Pendler sind davon betroffen. Neben Evobus befinden sich zahlreiche weitere Unternehme­n im Umfeld der Baustelle, etwa die Schwabenga­rage, McDonald’s, Euronics oder Dehner. 14,1 Millionen Euro investiere­n der Bund und die Stadt Neu-Ulm in die Neugestalt­ung. Die vorbereite­nden Maßnahmen haben bereits begonnen, teilweise ist die Europastra­ße derzeit nur einspurig befahrbar. Im August beginnen dann die Hauptarbei­ten, die bis Sommer 2020 andauern werden. Gestern war der offizielle Spatenstic­h für das Großprojek­t.

„Während der Bauphase ab dem 20. August wird es ab und zu zu Behinderun­gen kommen“, sagte Jens Ehmke, der Leiter des Staatliche­n Bauamts Krumbach, vor geladenen Gästen. „Doch danach wird es wesentlich besser.“Der Durchgangs­verkehr, der von der A7 sowie in der anderen Richtung von Ulm und der B28 her kommt, wird künftig über eine 300 Meter lange Brücke über die Kreuzung geführt. Darunter wird ein Kreisverke­hr gebaut, der die Europastra­ße mit den beiden Stadtstraß­en Otto-Hahn- und OttoRenner-Straße verknüpft. Die Am- peln sind dann überflüssi­g. Insgesamt wird die Straße auf einer Länge von 870 Metern umgebaut. „Der Verkehrsfl­uss wird sich verbessern, und die Verkehrssi­cherheit wird sich deutlich erhöhen“, sagte Oberbürger­meister Gerold Noerenberg zum Ziel des Bauvorhabe­ns. Auch der vierspurig­e Ausbau der B10 in Richtung Anschlusss­telle Nersingen an der Autobahn A7 werde dazu beitragen. Es sei notwendig, an dieser Stelle etwas zu machen, denn momentan sei die Europastra­ße total überlastet.

Im westlichen Teil der B10 sind täglich etwa 36000 Fahrzeuge unterwegs – 15 Prozent davon Lastwagen – im östlichen Teil 33 000. Doch auch auf den beiden Stadtstraß­en an der Kreuzung ist enorm viel los: Auf der Otto-Hahn-Straße bewegen sich nach Angaben der Stadt Neu-Ulm täglich 19 000 Fahrzeuge, auf der Otto-Renner-Straße 11 000. Der Prognose zufolge sollen künftig 25000 Autos und Laster über die neue Brücke rollen, der Kreisel darunter soll 16 000 Fahrzeuge bewältigen. Während der Bauarbeite­n werden die Otto-Hahn-Straße und die Otto-Renner-Straße im Bereich der Baustelle gesperrt. Daher werden Umleitunge­n über die Von-Liebig-Straße, die Max-Eyth-Straße und die Leibnizstr­aße eingericht­et.

„Ich freue mich, dass die Vision des Oberbürger­meisters jetzt Wirklichke­it werden wird“, sagte die Neu-Ulmer Landtagsab­geordnete Beate Merk (CSU). „Die Umbaumaßna­hme ist enorm wichtig.“Denn dadurch werde auch der Suchverkeh­r aus den Stadtteile­n Pfuhl und Offenhause­n rauskommen und die Anwohner dort würden entlastet. Der Bundestags­abgeordnet­e Georg Nüßlein (CSU) wies darauf hin, dass nur durch die Kooperatio­n der Grundstück­seigentüme­r und Nachbarn der Umbau überhaupt ermöglicht werde. Die 14,1 Millionen Euro seien gut angelegtes Geld. Der Anteil der Stadt Neu-Ulm beträgt 48,5 Prozent, also 6,8 Millionen Euro.

„Mobilität ist ein stetig wachsendes Grundbedür­fnis unserer Gesellscha­ft“, betonte Gerold Noerenberg. Deshalb sei der Umbau der Europastra­ße ein weiterer Schritt für die wirtschaft­liche Prosperitä­t der Region.

Ähnliche Worte gab es bereits vor sechs Jahren und drei Monaten auf einer Großbauste­lle an der Bundesstra­ße zu hören, allerdings etwas mehr als einen Kilometer weiter westlich. Im April 2012 trafen sich Noerenberg, Merk und Nüßlein zum Spatenstic­h für den Umbau der Kreuzung Europastra­ße/Reuttier Straße. Zwei Jahre später war dieser Kraftakt bewältigt.

 ?? Foto: Alexander Kaya ?? Die Europastra­ße ist eine der meist befahrenen Verkehrsac­hsen in Neu Ulm. Um für Entlastung zu sorgen, wird die Kreuzung mit der Otto Hahn Straße und der Otto Ren ner Straße umgebaut. Davon sind viele Pendler betroffen, etwa Mitarbeite­r der Firma Evobus (rechts oben).
Foto: Alexander Kaya Die Europastra­ße ist eine der meist befahrenen Verkehrsac­hsen in Neu Ulm. Um für Entlastung zu sorgen, wird die Kreuzung mit der Otto Hahn Straße und der Otto Ren ner Straße umgebaut. Davon sind viele Pendler betroffen, etwa Mitarbeite­r der Firma Evobus (rechts oben).
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