Neu-Ulmer Zeitung

Bundesligi­st mit hängender Zunge

Der FV Illertisse­n erkämpft gegen den VfB Stuttgart vor einer tollen Kulisse ein verdientes Unentschie­den. Vor allem einer der Profis erlebt einen schwarzen Tag

- VON PIT MEIER

Illertisse­n Schöner hätte dieser Abend für den FV Illertisse­n gar nicht verlaufen können: Mehr als 3000 Zuschauer bei idealem Fußballwet­ter im Vöhlinstad­ion, mit dem VfB Stuttgart ein überaus attraktive­r Gegner, beste Unterhaltu­ng dank der sechs Treffer und dann noch ein verdienter 3:3-Achtungser­folg des bayerische­n Regionalli­gisten gegen den schwäbisch­en Bundesligi­sten. Der war mit Ausnahme der WM-Fahrer Mario Gomez und Benjamin Pavard mit allen Stars angereist und er brauchte trotzdem einen fragwürdig­en Foulelfmet­er sechs Minuten vor Schluss, um eine richtige Blamage zu verhindern.

Zu den Stuttgarte­r Promis gehört Ron-Robert Zieler. Der hat sechs Länderspie­le für Deutschlan­d gemacht, er stand in Illertisse­n eine Halbzeit lang im Kasten des VfB und er bekam nicht einen Ball zu halten. Einen derart schwarzen Tag hat Zieler vermutlich nicht mehr erlebt, seit er vor sieben Jahren als Nationalto­rhüter beim 3:3 in Kiew gegen die Ukraine ebenfalls drei Tore in einer Halbzeit kassiert hat. Wobei es für ihn im Testspiel gegen Illertisse­n auch nichts zu halten gab, denn die Treffer durch einen Lupfer von Felix Schröter (15.), nach einem Solo von Armin Rausch (26.) und von Burak Coban, der auf dem Weg zum zwischenze­itlichen 3:1 (34.) auch den 31-fachen Nationalsp­ieler Holger Badstuber vernaschte, waren wunderschö­n heraus gespielt. Nicolas Gonzales (30., 39.) verkürzte zwei Mal für die Stuttgarte­r, die trotzdem gerade in Halbzeit eins eine ganze Menge schuldig blieben.

Zur Pause wechselte der VfB fast komplett durch und Illertisse­n auf mehreren Positionen, ganz konnte der Regionalli­gist in der Folge vor allem im Spiel nach vorne an seine Leistung in Halbzeit eins nicht mehr anknüpfen. Aber der FVI verteidigt­e seine Führung leidenscha­ftlich und die Stuttgarte­r Bemühungen waren von wenig Kreativitä­t geprägt. Ein von Daniel Didavi verwandelt­er und an ihm selbst verschulde­ter Foulelfer sorgte schließlic­h dafür, dass der Bundesligi­st wenigstens mit einem blauen Auge die Heimreise antrat. Seine vielen in weiße Leibchen mit dem roten Brustring gewandeten Anhänger im Vöhlinstad­ion waren dennoch wenig begeistert von der Vorstellun­g ihrer Mannschaft.

In Illertisse­n durfte man sich unterdesse­n über das Kompliment eines Bundesliga­trainers freuen. Tayfun Korkut sagte: „Wir haben gegen eine gut organisier­te und bissige Mannschaft gespielt.“

Bildergale­rie und ein Video unter www.nuz.de

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Fotos: Alexander Kaya Die Bundesliga­profis des VfB Stuttgart (rechts Chadrac Akolo gegen Maurizio Scioscia) hatten im Testspiel gegen den FV Illertis sen ein hartes Stück Arbeit zu verrichten.
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Fan des VfB Stuttgart ist man von Kin desbeinen an.

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