Thomas verteidigt Führung
Brite feiert zweiten Etappensieg in Folge
L’Alpe d’Huez Die weiter vom mächtigen Sky-Team beherrschte Tour ist Gift für die Sprinter und dezimiert das deutsche Fahrer-Kontingent rasant. Nachdem am Vortag Marcel Kittel wegen Zeitüberschreitung gehen musste, gaben auf der Königsetappe vor dem Ziel in L’Alpe d’Huez auch André Greipel, Marcel Sieberg und Rick Zabel auf. Nicht nur für sie waren die Alpenriesen auf der 12. Etappe zu viel.
Der Brite Geraint Thomas feierte seinen zweiten Etappensieg innerhalb von 24 Stunden und konnte sich als König der Alpen fühlen. Er baute seine Führung damit nach dem letzten Alpen-Rendezvous im Gesamtklassement auf 1:39 Minuten Vorsprung vor seinem nominellen Team-Kapitän Chris Froome aus. Thomas war glücklich. „Alpe d’Huez, Mann, ich kann das nicht glauben“, sagte der Waliser im Ziel.
Der große Pechvogel am Donnerstag war Ausreißer Steven Kruijswijk. Der Niederländer konnte sich zur Hälfte des 13,8 Kilometer langen Schlussanstiegs auf der Partymeile in L’Alpe d’Huez noch wie der Tagessieger fühlen. Doch dann passierten ihn gut drei Kilometer vor dem Ziel der viermalige Toursieger Froome, der wieder vier Sekunden auf seinen Teamkollegen und Träger des Gelben Trikots verlor, und der Niederländer Tom Dumoulin. Der Italiener Vincenzo Nibali lag auf dem Asphalt – er war mit einem Zuschauer kollidiert, konnte aber sofort weiterfahren. Auch Froome wurde von einem Zuschauer – folgenlos – gestoßen.
Zu diesem Zeitpunkt waren Greipel und Co. bereits auf dem Weg ins Hotel. Der drei Tage zuvor 36 Jahre alt gewordene Greipel hatte versucht, sich in einer Vierergruppe zusammen mit seinem treuen Helfer Marcel Sieberg und Zabel vom Konkurrenzteam Katusha-Alpecin durchzukämpfen.
Vergeblich – alle drei stiegen auf dem Weg zum zweiten Tagesanstieg auf den 2067 Meter hohen Col de la Croix de Fer aus.