Neu-Ulmer Zeitung

Rückendeck­ung für Löw und Bierhoff

Die Präsidente­n der Landesverb­ände sprechen den beiden das Vertrauen aus. Zu Gesicht bekamen die Regionalfü­rsten den Bundestrai­ner bei dessen Klausur aber nicht

-

Frankfurt am Main Joachim Löw bekamen die Präsidente­n der Regionalun­d Landesverb­ände nicht mal zu sehen. Ihr uneingesch­ränktes Vertrauen bekam der Bundestrai­ner nach dem historisch­en WM-K.o. aber trotzdem ausgesproc­hen. „Jogi Löw und Oliver Bierhoff haben die volle Unterstütz­ung“, sagte Rainer Koch, Vizepräsid­ent des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), nach einer mehrstündi­gen Konferenz der Regionalbo­sse in Frankfurt. Kritische Stimmen der Amateur-Basis gab es keine mehr – das Signal des DFB sollte deutlich sein: Alle stehen hinter Löw.

Der Bundestrai­ner selbst hielt sich nur wenige Meter Luftlinie entfernt von den Regionalfü­rsten auf. Mit der sportliche­n Führung der Nationalma­nnschaft um Teammanage­r Bierhoff und seinen Assistente­n setzte er gestern die Aufarbeitu­ng des WM-Desasters fort. Den zahlreiche­n Fragen der Basis stellten sich jedoch nur DFB-Präsident Reinhard Grindel und der 50-jährige Bierhoff, was „sehr, sehr wichtig“gewesen sei, sagte DFBVize Koch. Löw wird dagegen heute auf der Präsidiums­sitzung des DFB erwartet. Anschließe­nd soll laut Koch auch ein erster Zwischenst­and der WM-Analyse verkündet werden. Bis zum 24. August soll dann das Endergebni­s stehen.

„Ich bin zufrieden. Wir haben lange diskutiert. Es wurden alle Dinge offen angesproch­en“, sagte Sachsens Verbandspr­äsident Hermann Winkler. „Es ist klar, dass es noch keine Ergebnisse gibt, aber wir sind ein Stück weitergeko­mmen. Das ist schon ein Fortschrit­t.“Zuvor hatte der 55-Jährige noch deutlich kritisiert, dass der DFB den Vertrag mit Löw vor der WM bis 2022 verlängert hatte. Dem ARDMagazin Fakt hatte Winkler gesagt, normalerwe­ise zähle erst Leistung. „Der Vertrag war bis 2020 gültig. Warum diese Vertragsve­rlängerung gemacht werden musste, erschließt sich uns nicht.“Nach dem viereinhal­bstündigen Gespräch mit Bierhoff und Grindel waren alle kritischen Stimmen verstummt. Die vor der WM vom DFB-Präsidium vorgenomme­ne Vertragsve­rlängerung mit Löw bis 2022 wurde „für richtig erachtet“, hieß es dazu in einer entspreche­nden DFB-Mitteilung im Anschluss an die Versammlun­g der Regionalbo­sse.

DFB-Vize Koch räumte der sportliche­n Leitung um Löw und Bierhoff die erforderli­che Zeit ein, die Gründe für den Absturz des Weltmeiste­rs von 2014 aufzuarbei­ten. „Wir wollen keine halben Erklärunge­n, keine halben Analysen. Sondern wir wollen sorgfältig erarbeitet­e, fundierte Analysen, um dann auch nachvollzi­ehen zu können, wie der Neuaufbau von Oliver Bierhoff und Joachim Löw in der sportliche­n Führung angegangen wird“, betonte der 59-Jährige. Einen öffentlich­en Kommentar dazu gab es auch gestern weder von Löw noch von Bierhoff.

 ?? Foto: dpa ?? Seit Jahren eng verbunden: Oli ver Bierhoff (l.) und Jogi Löw.
Foto: dpa Seit Jahren eng verbunden: Oli ver Bierhoff (l.) und Jogi Löw.

Newspapers in German

Newspapers from Germany