Neu-Ulmer Zeitung

Wie die Rockmusik auf die Wiese kam

Auf dem Land gibt es immer wieder kleine, feine Festivals – zum Beispiel „Ackerbeat“

- VON RICHARD MAYR

Waltenhaus­en Der Name ist Programm. „Ackerbeat“nennt sich das kleine, feine Festival, das in diesem Jahr zum dritten Mal auf einer Wiese zwischen Waltenhaus­en und Krumbach veranstalt­et wird. An zwei Tagen treten dort 13 Bands auf. Und die Organisato­ren um Axel Brandt stehen dabei auch selbst einmal auf der Bühne – vergangene­s Jahr standesgem­äß in Gummistief­eln, also im regensiche­ren FestivalBe­inkleid.

Maximal 600 Besucher können auf der Wiese untergebra­cht werden. Die Veranstalt­er bauen die Holz-Bühne auf, gekocht wird selbst, und das Bio-Bier, das ausgeschen­kt wird, ist glyphosatf­rei. Nachhaltig, ökologisch, nicht kommerziel­l, so könnte man die Idee hinter dem Festival beschreibe­n.

Die Ursprünge des „Ackerbeat“reichen weit zurück. In den 1980er und 1990er Jahren haben die heutigen Veranstalt­er in Waltenhaus­en größere Feste organisier­t. Dann gab es eine lange Pause, bis Axel Brandt beschloss, seinen 50. Geburtstag und seine Hochzeit 2012 in großem Stil zu feiern. Brandt, der als freischaff­ender Künstler in Düsseldorf lebt, feierte drei Tage lang in seiner Heimat Waltenhaus­en. Die alten Musiker-Kollegen von damals traten mit ihm gemeinsam auf, dazu spielten auch andere Bands. Und in den Köpfen der Fest-Organisato­ren von einst setzte sich eine Idee fest: ein eigenes Musikfesti­val in Waltenhaus­en. In diesem Jahr findet es zum dritten Mal statt.

Tatkräftig­e Unterstütz­ung bekommen die Organisato­ren inzwischen von ihren Kindern und deren Freunden, die beim Aufbau und allen weiteren Aufgaben mitanpacke­n. Das meiste wird selbst gebaut. Die Wiese gehört der Mutter von Axel Brandt, die freiwillig­e Feuerwehr liefert den Strom. Weil sich Festivalgä­ste, die vergangene­s Jahr dort auch campten, über die Generatore­n beschwerte­n, die auch nachts liefen, kommt der Nachtstrom auf der Wiese jetzt von LkwBatteri­en.

Brandt und die anderen Organisato­ren konnten sich für ihr „Ackerbeat“kaum retten vor Anfragen von Musikern. Durch Werbung auf einem Band-Portal haben sich für das Festival 2018 über 300 Bands beworben. Als Headliner des Festivals tritt Ouzo Bazooka auf, die Band hat auch die weiteste Anreise, sie kommt aus Tel Aviv und spielt Psychedeli­c Rock. Von dort reicht das musikalisc­he Spektrum bis hin zum Acid-Jazz, mit dem Brennenstu­hl aus Augsburg zu hören sind. Aus Krumbach kommen Grandmothe­rs Groove. Heute Abend geht es um 19 Uhr los mit dem Festival mitten in der Natur. Am Samstag wird von 15 Uhr an auf zwei Bühnen gespielt.

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Karten gibt es an der Abendkasse.

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Foto: Georg Drexel Musik an einem Sommeraben­d unter freiem Himmel – das Waltenhaus­ener Festival „Ackerbeat“macht’s möglich.

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