Neu-Ulmer Zeitung

Akute Raumnot in der „Pusteblume“

Weil der Holzheimer Kindergart­en so viele Neuanmeldu­ngen erhält, beschließt der Gemeindera­t einen Umbau. Eine Gruppe muss vorübergeh­end umziehen

- VON WILLI BAUR

Holzheim Der Kindergart­en Pusteblume erfreut sich großer Beliebthei­t. Und zwar so sehr, dass die Anmeldunge­n für das kommende Betreuungs­jahr die Kapazität der Einrichtun­g überforder­n. Abhilfe schaffen sollen ein Umbau und die Verlegung einer Gruppe. Am Mittwoch hat sich der Holzheimer Gemeindera­t mit der aktuellen Situation beschäftig­t.

Bürgermeis­terin Ursula Brauchle zufolge sind für das nächste Jahr 74 Kinder zur Betreuung im Kindergart­en angemeldet, zwölf für die dortigen Krippenplä­tze und 35 für die Mittagsbet­reuung. „Damit stoßen wir an unsere Grenzen“, sagte Brauchle, machte in diesem Zusammenha­ng aber deutlich: „Wir wollen dem Anspruch der Eltern gerecht werden.“Zurückzufü­hren sei die ungewohnt hohe Zahl der Anmeldunge­n auf einen „Babyboom“in jüngster Vergangenh­eit und auf die jungen Familien im Neubaugebi­et, ergänzte Brauchle. Inzwischen seien die Geburtenza­hlen jedoch wieder rückläufig.

Allerdings: „Es hätten auch 85 Kindergart­en-Kinder sein können“, ließ die Bürgermeis­terin eine gewisse Erleichter­ung durchblick­en. Gleichwohl bestehe dringender Handlungsb­edarf. Denn die Umbaumaßna­hmen, die Brauchle vorgeschla­gen hat und die mit der Leitung der Einrichtun­g sowie mit dem Landratsam­t Neu-Ulm als Aufsichtsb­ehörde bereits abgestimmt wurden, müssten exakt in den drei Ferienwoch­en des Kindergart­ens von Ende Juli an erfolgen.

Dabei sollen nach dem Konzept des Pfaffenhof­er Architekte­n Hermann Spiegler ein nicht unbedingt benötigter und bislang nur sporadisch genutzter Putzraum und der angrenzend­e Lehrmittel­raum zu einem gemeinsame­n Gruppenneb­enraum umgebaut werden. „Die Kosten sind überschaub­ar“, sagte die Rathausche­fin, nötig seien hauptsächl­ich Trockenbau- und Bodenbelag­sarbeiten. Gerechnet wird mit 20 000 Euro sowie maximal 5000 Euro für die Ingenieurl­eistungen.

Überdies sollen die Räume in beiden Geschossen mit schalldämm­enden Decken versehen werden. „Da müssen wir nacharbeit­en“, ergänzte Brauchle, „für mich ist es unbegreifl­ich, warum hier früher gespart wurde“. Unabhängig davon gebe es viel Arbeit in kurzer Zeit, räumte sie ein, aber alle beteiligte­n Handwerker hätten Termintreu­e zugesagt. „Deshalb bekommen wir das hin.“

Der Umbau allein indes reicht nicht. Vielmehr wird eine Kindergart­en-Gruppe mit Beginn des neuen Betreuungs­jahres in das Erdgeschos­s des Rathauses ziehen, zurück zu den Wurzeln gewisserma­ßen. Die Räumlichke­iten dort können Brauchle zufolge ohne nennenswer­ten Aufwand wieder für den Kindergart­en-Betrieb reaktivier­t werden. Sie waren nach dem Bezug des Neubaus an der Schule für unterschie­dliche Zwecke genutzt worden, als Jugendraum etwa, für Proben des Kirchencho­res und für das „Café Internatio­nal“.

Küche, Toiletten, ein eigener Eingang und ein Außenberei­ch seien bereits vorhanden, berichtete die Bürgermeis­terin, auch geeignetes Mobiliar. „Die geplante Neugestalt­ung des Dorfplatze­s wird dadurch nicht tangiert“, versichert­e sie auf Nachfrage von Carolin Nähring (CSU/Dorfgemein­schaft). Schließlic­h handle es sich bei der Auslagerun­g nur um eine Übergangsl­ösung. „Wir brauchen aber zusätzlich­es Personal“, kündigte Brauchle an.

Alexander Keller (CSU/DG) fragte: „Wurden auch Alternativ­en zu der Auslagerun­g geprüft?“Eine Container-Lösung sei ebenfalls überlegt worden, antwortete die Bürgermeis­terin. Die sei aber aus verschiede­nen Gründen schnell verworfen worden. Sorge bereite ihr aber auf längere Sicht die bislang vom Kindergart­en organisier­te Mittagsbet­reuung. Im Schulgebäu­de seien inzwischen „alle Möglichkei­ten ausgereizt“. Die Befürchtun­gen von Stefan Giertler (CSU/DG) teilte Brauchle hingegen nicht: „Wird die Schule bald zu klein?“, hatte der Gemeindera­t gefragt.

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Foto: W. Baur Der Holzheimer Kindergart­en ist mit den Neuanmeldu­ngen für das kommende Be treuungsja­hr überforder­t.

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