Neu-Ulmer Zeitung

Ein bisschen Südsee

Am See bei Illerzell können Gäste in der Strandbar „Tropicana Beach“Cocktails unter selbst gebauten Palmen schlürfen. Betreiberi­n Heidi Böhm ist dort keine Unbekannte

- VON MADELEINE SCHUSTER

Vöhringen Es ist einer dieser herrlichen Sommertage: Der Wind pfeift sanft durch Bäume und Büsche, das Thermomete­r knackt gerade die 25-Grad-Marke – und am Ufer des Vöhringer Sees breiten die ersten Badegäste ihre Handtücher aus. Spätestens in zwei Wochen, hofft Heidi Böhm, werden sich die Liegewiese­n am Gewässer bei Illerzell so richtig füllen. Dann haben in Bayern die Sommerferi­en begonnen. Für Böhm und ihre Familie ist das der Start in die Hochsaison.

Seit 16 Jahren betreibt die 59-Jährige den Kiosk am Westufer des Vöhringer Sees. Kühle Getränke, Würstchen oder Eis werden bei gutem Wetter über den Tresen gereicht. Um den Andrang an heißen Tagen zu bewerkstel­ligen, hält die Familie zusammen – seit ein paar Wochen auch auf der anderen Seite des Naherholun­gsgebiets.

An der Robert-Bosch-Straße, zwischen Industrieg­ebiet und Badesee, haben sich die Böhms eine Strandbar aufgebaut. Holzvertäf­elte Stände, Sonnenschi­rme und selbst gebaute Palmen säumen das Gelände. Besucher können dort „den schönsten Sonnenunte­rgang der Region“genießen, sagt Böhm, oder sich im Liegestuhl „ein bisschen wie im Urlaub fühlen“. Serviert werden dazu selbst gemixte Cocktails, Pizzas, Currywurst oder Snacks, die von der Vöhringeri­n und ihrer Familie zubereitet werden.

Mit dem Gedanken, auf dem Gelände eine neue Anlaufstel­le für Badegäste zu schaffen, spielte Böhm bereits seit einiger Zeit. Auf dem Weg zu ihrem Kiosk sei sie immer wieder am brachliege­nden Areal vorbeigela­ufen. Früher sei dort eine Minigolfan­lage betrieben worden. Doch nach deren Schließung verwildert­e das Gebiet. Die Böhms wollten es nutzen – und stellten einen entspreche­nden Antrag bei der Stadt. „Die Idee kam gut an. Die Stadt hat uns den Rücken gestärkt“, sagt die Betreiberi­n. Und auch viele Stammgäste, die die 59-Jährige an ihrem Kiosk bedient, seien gleich überzeugt gewesen. Denn die Strandbar bringt nicht nur Essen und Getränke an den See. Es gibt auch zusätzlich­e Toiletten, die an dieser Stelle des Ufers bislang gefehlt hätten.

Das Inventar der Bar hat die Familie dabei selbst gestaltet und gebaut. „Mein Mann und meine Söhne haben die Stände gemacht“, sagt Heidi Böhm. Für Urlaubs- und Südseefeel­ing sollen kleine Details Pflanzen, Holzpapage­ien oder Bambusmatt­en sorgen. An die Südsee soll auch der Name der Bar erinnern: „Tropicana Beach Strandbar“steht auf einem Schild über dem Eingang.

Zusätzlich zum laufenden Betrieb sind Veranstalt­ungen geplant. Bis zu fünf Stück im Jahr seien von den Behörden genehmigt worden. Ideen hat die Familie bereits: So könnte etwa Karaoke gesungen oder eine karibische Nacht gefeiert werden. Während der FußballWel­tmeistersc­haft fand zudem ein Public-Viewing statt. Auch für Geburtstag­e oder Firmeneven­ts könne die Bar gemietet werden, sagt Böhm.

Eines jedoch wollen die Betreiber vermeiden: „Wir wollen hier nicht jeden Abend Remmidemmi haben.“Schließlic­h müsse man auch auf die Anwohner im Gewerbegeb­iet Rücksicht nehmen. „Es soll hier gemäßigt ablaufen“, die Strandbar eine Anwie laufstelle für Menschen jeden Alters sein. Das Ziel: „Die Leute sollen zu uns kommen, die Augen schließen können – und sich dabei wie im Urlaub fühlen.“

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Öffnungsze­iten Bei schönem Wetter hat die Strandbar am Vöhringer See un ter der Woche von 15 bis 22 Uhr geöffnet. Freitags, samstags und vor Feiertagen ist bis 23 Uhr Betrieb. An Sonntagen und während der Ferien öffnet die Bar zu dem bereits um 11 Uhr.

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Fotos: Madeleine Schuster Südseefeel­ing am Vöhringer See. In ihrer Strandbar wollen die Böhms Gäste mit Cocktails, Snacks oder Eis versorgen. Liegestühl­e und ausreichen­d Sonnenschu­tz dürfen dabei nicht fehlen.
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Ein eingespiel­tes Team hinter dem Tresen (von links): Michelle Wittmann und Betrei berin Heidi Böhm.
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Mit viel Liebe zum Detail wurde die Bar am See bei Illerzell gestaltet.

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