Neu-Ulmer Zeitung

Was die Zuschauer im Theater Ulm erwartet

Zum Auftakt der Spielzeit gibt es fünf Premieren an vier Tagen. Was gegen sinkende Abo-Zahlen helfen soll

- VON DAGMAR HUB

Ulm Auch wenn die Theaterkas­se jetzt erst einmal bis einschließ­lich 4. September im Urlaub ist: Das Theater Ulm wird die neue Spielzeit mit fünf Premieren an vier Tagen furios beginnen. Den Auftakt macht Leos Janaceks Oper „Das schlaue Füchslein“am 27. September; eine Stunde vor Vorstellun­gsbeginn – um 19 Uhr – beginnt im Foyer eine Theaterpla­kate-Ausstellun­g des Plakatküns­tlers Michael Hahn. Und damit es auch nach der Premiere rockt, spielen Konzertmei­ster Tamás Füzesi und Gäste bei der Premierenf­eier auf.

Theaterfan­s können in den Tagen der Spielzeit-Eröffnung viel Zeit im Gebäude am Herbert-von-KarajanPla­tz verbringen. Am 28. September kommt Friedrich Schillers Drama „Die Räuber“auf die Bühne des Großen Hauses. Zur Marktzeit am Samstag, 29. September, gibt es die Möglichkei­t, Berührungs­ängste abzubauen und zu fragen, was man die Theaterlei­tung schon immer fragen wollte. Das neue Team aus Kay Metzger, Angela Weißhardt, Jasper Brandis, Reiner Feistel, Christian Katzschman­n und Petra Mollérus steht ab zehn Uhr zwei Stunden lang an Tischen bereit, um mit Besuchern Kaffee zu trinken und sich gegenseiti­g zu beschnuppe­rn.

Transparen­t geht der Tag weiter: Nach dem Eröffnungs­fest des Jungen Theaters Ulm um 15 Uhr lässt sich Reiner Feistel ab 18 Uhr bei einer öffentlich­en Probe seines neuen Ballett-Ensembles über die Schulter schauen. Am Sonntag, 30. Septem- ber warten die Premiere „Cinderella­s Schuhe“auf Zuschauer ab vier Jahren und Lot Vekemans „Judas“im Ulmer Münster auf Neugierige – Letzteres wird flankiert von zwei Vortags-Soireen, die ebenfalls im Münster stattfinde­n.

Der Intendante­nwechsel hatte keine gravierend hohen Abo-Kün- zur Folge. 590 Theaterbes­ucher gaben ihr Abo auf. Das bedeutet zwar eine höhere Zahl an Kündigunge­n als in den Vorjahren, liegt aber nicht wesentlich über dem jährlichen Durchschni­tt von 400 bis 500 Kündigunge­n. Stammkunde­n bleiben dem Theater meist treu, andere kündigen eher. Gestiegen ist die Zahl kleinerer Abos und derer für das Podium. Der aktuelle Stand der Abonnenten liegt bei knapp 7700.

Auch wenn die Theaterkas­se geschlosse­n ist: Das Zeichnen neuer Bestellung­en ist auch online möglich. Für neue Abonnenten hat sich das Theater einen Willkommen­sdigungen gruß einfallen lassen. Wer bis zum 31. Oktober eines abschließt und seit mindestens einer Spielzeit keines hatte, darf unter Prämien wählen, die Ulmer Unternehme­n zur Verfügung gestellt haben. Diese Prämien decken ein weites Spektrum an Wünschen ab, wie Verwaltung­sdirektori­n Angela Weißhardt verspricht – von einem Besuch von Bad und Sauna im Donaubad über Café- und Imbiss-Gutscheine bis hin zu reduzierte­n Preisen für Silberschm­uck.

Zwei ganz neue Arten von Jahresange­boten hat sich das Theater einfallen lassen: Ein Genuss-Abo bedeutet eine Kombinatio­n von vier Vorstellun­gen aus dem Bereich des Musiktheat­ers mit vier Abenden im Panorama-Restaurant des MaritimHot­els, bei denen der Gast zum bestellten Hauptgang eine Gratis-Vorspeise nach Wahl bekommt. Kulturgenu­ss und kulinarisc­her Genuss können am selben Abend stattfinde­n, müssen aber nicht.

Ein Entertainm­ent-Abo kombiniert Gastspiele aktueller Künstler mit populären Werken, die im Theater Ulm gespielt werden. An vier Abenden umfasst das neue Abo das Musical „My fair Lady“, die Operette „Der Vetter aus Dingsda“, ein Gastspiel des Kabarettis­ten Bodo Wartke und einen Auftritt der beiden Schauspiel­er Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die am 21. Dezember ihre Version der Weihnachts­geschichte auf die Bühne bringen. Neu ist auch ein Einsteiger-Abo, das fünf Inszenieru­ngen und ein Konzert des Philharmon­ischen Orchesters umfasst.

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Foto: Alexander Kaya Vor allem Langzeit Abonnenten halten dem Theater Ulm die Treue. Neue Angebote sollen neue Zuschauer anlocken. Bei einem werden Aufführung­en und Abendessen verknüpft.

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