Es wird eine Nummer kleiner
Nach der Kür gegen den VfB Stuttgart folgt die Pflicht gegen die zweite Garnitur der SpVgg Greuther Fürth. Warum das Spiel gegen den Bundesligisten Mut gemacht hat
Illertissen Man kann im Sport ja auf so ziemlich alles wetten. Auch auf den Ausgang eines Freundschaftsspiels zwischen dem FV Illertissen und dem VfB Stuttgart. Wer dem bayerischen Regionalligisten das 3:3-Unentschieden gegen die Bundesligaprofis zugetraut hatte, der bekam für einen Euro Einsatz 15 raus. Bei einem Sieg des FVI wären es sogar bis zu 34 gewesen. Aber den ganz kühnen Zockern verdarb Daniel Didavi das Geschäft, indem er am Mittwochabend sechs Minuten vor Spielende einen fragwürdigen Foulelfer zum Ausgleich für den VfB verwandelte. Seinen Trainer versöhnte das nicht wirklich mit der Leistung der Mannschaft. Tayfun Korkut sagte etwas verklausuliert: „Das Ergebnis hätten wir besser gestalten können.“Sein FVI-Kollege war dagegen natürlich glücklich. Stefan Anderl kam aus der Kabine und berichtete: „Ich habe in die Gesichter der Spieler geschaut und Erleichterung gesehen.“Ein Stück weit war der VfB Stuttgart also so etwas wie ein Aufbaugegner nach der durchwachsenen Vorstellung des FV Illertissen im ersten Punktspiel in Schweinfurt und der 1:3-Niederlage.
Die Mannschaft weiß jetzt also, dass sie es besser kann. Unter Beweis stellen muss sie das an gleicher Stelle am morgigen Samstag (14 Uhr). Dann wird alles wieder eine Nummer kleiner sein. Statt der mehr als 3000 Zuschauer werden ein paar Hundert kommen, der Gegner ist nicht der VfB Stuttgart, sondern die zweite Garnitur der SpVgg Greuther Fürth. Die startete allerdings mit einem 5:1-Sieg gegen Pipinsried in die Saison und liegt gleichauf mit den kleinen Bayern an
Gleichauf mit den Bayern an der Tabellenspitze
der Tabellenspitze der bayerischen Regionalliga. In den letzten 20 Minuten erzielten die Jungprofis vier Treffer zum Kantersieg und in dieser Phase hat sich deutlich gezeigt, dass Mannschaften, die unter Vollprofibedingungen arbeiten, körperlich und konditionell im Vorteil sind. Dem Trainer und Ex-Profi Petr Ruman ist es offensichtlich schnell gelungen, trotz 13 Spielerabgängen, eine funktionierende Mannschaft zu formen.
Doch auch beim FVI gab es bekanntlich einen gewaltigen Umbruch, auch dort mussten 13 neue Spieler integriert werden. Anderl würde zu gern den Schwung des Spiels gegen Stuttgart mitnehmen: „Ich habe einen deutlichen Aufwärtstrend gesehen. Das betrifft das Zweikampfverhalten, das Spiel in Spitze und viele Dinge im taktischen Bereich. Leider Gottes sind aus der Partie gegen Stuttgart noch einige Spieler angeschlagen herausgegangen, da muß ich die Diagnosen abwarten.“Youngster Max Zeller, Benedikt Krug und auch Volkan Celiktas klagten hinterher über Beschwerden. Der Moral in der Mannschaft haben diese Probleme offensichtlich keinen Abbruch getan. Kapitän Moritz Nebel versichert jedie denfalls: „Die Tatsache, dass wir derzeit ein unglaubliches Verletzungspech haben, schweißt uns eher noch mehr zusammen. Das wollen wir auch gegen Greuther Fürth zeigen.“