Wie du mir, so ich dir
Erst erheben die USA Zölle auf Waschmaschinen und Stahl. Dann rächt sich China. So schaukelt sich der Konflikt seit Monaten hoch
Berlin Die Welt war gewarnt. Schon vor seinem Amtsantritt wetterte Donald Trump gegen die hohen USDefizite im Handel mit anderen Ländern und kündigte Gegenmaßnahmen an. Ein besonderer Dorn war ihm China mit seinem riesigen Handelsüberschuss. Nach einem Jahr im Amt legte er los.
● 22. Januar 2018 Die US-Regierung verhängt hohe Zölle auf den Import von Solarmodulen und Waschmaschinen. China ist besonders betroffen.
● 8. März Trump ordnet Strafzölle auf Aluminium und Stahl an. Die Maßnahme zielt in erster Linie auf China ab, das den Weltmarkt mit billigem Stahl überschwemmt.
● 20. März Chinas Regierungschef Li Keqiang ruft die USA zur Zurückhaltung auf und versichert, seine Regierung werde das geistige Eigentum ausländischer Unternehmen „streng schützen“. Die chinesische Wirtschaft werde sich weiter für ausländische Firmen öffnen.
● 23. März Die US-Aufschläge auf Stahl und Aluminium treten für China und weitere Länder in Kraft. ● 2. April China antwortet mit Gegenzöllen auf 128 US-Produkte im Gesamtwert von rund drei Milliarden Dollar, darunter Schweinefleisch und Obst.
● 3. April Die USA legen eine vorläufige Liste chinesischer Importwaren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar vor, die mit hohen Abgaben belegt werden sollen, darunter Elektronik und Flugzeugteile. ● 4. April Peking droht seinerseits mit Zöllen auf US-Waren im Wert von 50 Milliarden Dollars darunter Autos, Flugzeuge und Soja.
● 10. April Chinas Präsident Xi Jinping macht ein Friedensangebot: Peking strebe keinen Handelsüberschuss an und wolle mehr importieren. Konkret kündigt er an, Zölle auf Autos zu senken.
● 17. April China hebt für ausländische Autohersteller den Zwang zur Beteiligung einheimischer Unternehmen auf.
● 4. Mai Bilaterale Handelsgespräche auf hoher Ebene enden in Peking ohne konkrete Ergebnisse.
● 19. Mai Nach einer zweiten Runde verkünden beide Seiten eine Einigung. Das US-Handelsdefizit solle verringert werden, Peking werde den Import von Waren und Dienstleistungen aus den USA deutlich erhöhen.
● 20. Mai Washington und Peking verkünden den Verzicht auf gegenseitige Strafzölle – vorerst, bis ein Rahmenabkommen ausgehandelt ist.
● 22. Mai Peking verkündet die Absenkung der Zölle auf Autos von 25 auf 15 Prozent bereits ab 1. Juli.
● 15. Juni Trotz der erreichten Annäherung in den Vorwochen verhängt Trump Strafzölle von 25 Prozent auf chinesische Importe im Wert von 50 Milliarden Dollar, von denen die meisten nach einer Frist von drei Wochen in Kraft treten sollen. Peking kündigt Vergeltungszölle gleichen Umfangs an.
● 18. Juni Trump droht China mit weiteren Strafzöllen auf Waren im Wert von bis zu 400 Milliarden Dollar. Peking kündigt wieder entsprechende Gegenmaßnahmen an.
● 6. Juli US-Zölle auf chinesische Produkte im Wert von 34 Milliarden Dollar treten in Kraft. Die USRegierung prüft, zusätzliche Waren im Volumen von 16 Milliarden Dollar in die Liste aufzunehmen.
● 10. Juli Washington kündigt neue Strafzölle auf Güter im Wert von 200 Milliarden Dollar ab September an. China kritisiert, die USA würden mit immer neuen Strafzöllen den gegenseitigen Handel zu zerstören.
● 20. Juli Trump droht mit Strafzöllen auf alle chinesischen Importe, die 2017 einen Wert von 505 Milliarden Dollar erreichten.