Manchmal hat er übertrieben
Rund 15 Minuten rollte Neymar in Russland über den Rasen. Eine Viertelstunde Schmerzen zwischen spontaner Selbstentflammung und Hirn-OP – ohne Narkose. Kaum auszuhalten, deuchte es Fans und Medizinern weltweit. Nun beruhigte der Fußballer die Besorgten. Die Liege-Exzesse während der Weltmeisterschaft seien nicht nur unmenschlicher Pein geschuldet gewesen. „Ihr mögt denken, dass ich es übertreibe“, sagte er nun in einem Werbe-Video, das er über die sozialen Netzwerke verbreiten ließ. „Und manchmal übertreibe ich es auch“, räumte der Brasilianer ein. Na also. Neymarmund tut Wahrheit kund. Noch besser wäre es freilich gewesen, die Rasenflächen während der Weltmeisterschaft statt für Bodenturnübungen eher für fußballerische Kunststücke zu nutzen, aber der Mann ist auch erst 26 Jahre alt. Oder wie er sagt: „In meinem Inneren bin ich immer noch ein kleiner Junge. Manchmal begeistert dieser Junge die ganze Welt. Manchmal irritiert er die ganze Welt.“
Einsicht kommt jedenfalls immer gut an. Da könnten sich etliche Personen aus sämtlichen Bereichen des öffentlichen Lebens ein Beispiel nehmen. Unter anderem Andrea Nahles: „Ihr mögt denken, dass wir keine Ahnung haben, was wir mit unserer Regierungsverantwortung machen sollen. Manchmal ist es auch so.“
Martin Winterkorn: „Ich mögt denken, dass wir schamlos betrogen haben, wo es nur ging. Manchmal war das auch so:“
Und Helene Fischer: „Ich mögt denken, dass ich euch den gleichen Song immer und immer wieder unter einem anderen Titel vorsinge. Das ist auch so.“
Wichtig nach derartigen Eingeständnissen ist es, glaubhaft zu