Die Nachwuchssuche wird zum Problem
Fleischerinnungen ehren ihre Absolventen. Mangel an Auszubildenden könnte Auswirkungen auf Neu-Ulm haben
Landkreis/Krumbach Ein Metzgermeister aus dem Raum Illertissen bringt es auf den Punkt: „Wir suchen natürlich intensiv Lehrlinge, sind aber leider nur wenig erfolgreich.“Er ergänzt: „Das tun die Spengler, Maler, Maurer und Friseure auch, vielfach ohne fündig zu werden.“Diese Situation ist derzeit die große Sorge der Fleischerinnung Krumbach/Illertissen, aber auch der Nachbarinnungen Günzburg/NeuUlm und Ulm/Ostalb. Sie bemühen sich deswegen, die erfolgreichen Absolventen der diesjährigen Gehilfenprüfung im Rahmen einer besonderen Feier zu beglückwünschen.
Im Haus St. Michael in Krumbach treffen sich die drei Fleischerinnungen zu ihrer Jahresfeier – bestens organisiert und vorbereitet von Obermeister Josef Bader. Dieser grenzüberschreitende Bereich ist identisch mit der schulischen Kooperation, denn alle dort beheimateten Auszubildenden besuchen die Neu-Ulmer Berufsschule, in der die Fleischerei-Fachverkäuferinnen und die angehenden Fleischer gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden. Das zeigt sich neben der Lehrlingssuche als zweites Problem: Mit acht weiblichen und sechs männlichen Schülern wird die notwendige Klassenstärke von 18 nicht erreicht. Sollte dieser Trend anhalten, bangen die Lehrmeister und Lehrkräfte um die Zukunft des Neu-Ulmer Standorts. Die bayerischen Vertreter hoffen deshalb auf eine „Aufstockung“aus der Stadt Ulm und dem Ostalbkreis, die in Biberach/Riß unterrichtet werden.
Die Obermeister Gerhard Baur (Ulm) und Gunther Kühle (Weißenhorn) sowie die Lehrlingswartin Petra Reinold (Vöhringen) und der Ulmer Kreishandwerksmeister Franz Semler lobten die Leistungen der Absolventen.
Vor der Zeugnisausgabe beschenkte Bader die seit über 30 Jahren bei der Kreishandwerkerschaft tätige Ursula Huber mit Blumen. Mit kleinen Geschenken und anerkennenden Worten bedacht wurden außerdem die drei Besten der jeweiligen Innung, nämlich Katharina Walk (Günzburg), Simone Vidicevic (Ulm) und der Fleischergeselle Mark Antonio Santosusso (Altheim/ Alb).