Warum der Ausbau der A7 so wichtig ist
Wer in der Region häufig auf der A 7 unterwegs ist, kann sie regelmäßig erleben: die Momente, in denen man am liebsten ins Lenkrad beißen möchte. Vor Wut, aus Frust oder vielleicht einfach aufgrund einer Heißhungerattacke, weil wegen eines Staus mal wieder Warten angesagt ist. Das ist sicher zugespitzt, doch erfahrene A-7-Nutzer wissen, was gemeint ist. Der ins Auge gefasste Ausbau zwischen Hittistetten und Illertissen (und am besten auch weiter in Richtung Süden) auf sechs Spuren ist nicht nur nötig – er ist eines der dringlichsten Verkehrsprojekte in der Region. Das zeigt sich momentan besonders deutlich, weil die ohnehin stark befahrene Nord-SüdAchse durch den Reiseverkehr bisweilen an ihre Grenzen stößt. Zwei Spuren reichen da nicht aus, zu viele Autos und Lastwagen teilen sich zu wenig Platz. Und wenn es scheppert, kommt der Verkehr oft lange zum Erliegen. Das geschah in dieser Woche gleich zwei Mal.
Ein Sonderfall ist der Bereich bei Altenstadt, wo es in Richtung Norden drei Spuren gibt. Was Verkehrsexperten dort allerdings Sorgen bereitet, sind die Wechsel von zwei auf drei Fahrbahnen (und andersherum) – die bergen Risiken. Schon ein kleiner Fahrfehler kann zum Unfall führen. Besser wären insgesamt drei Fahrspuren. Zumal das Verkehrsaufkommen auf der A 7 zunimmt, wie Beobachter sagen.
Für viele Pendler in der Region bleibt das Auto Beförderungsmittel Nummer eins. Wie sollen Bürger aus Schießen, Ingstetten oder Bubenhausen sonst zur gewünschten Zeit zur Arbeit oder zum Einkaufen kommen? Nahverkehrskonzepte gibt es zwar, etwa mit dem Rufbus. Konkurrenzfähig ist der öffentliche Personennahverkehr aber allenfalls dort, wo Züge halten. Auf dem Land gilt der eigene Wagen notgedrungen als alternativlos. Im Landkreis Neu-Ulm kommen 882 Kraftfahrzeuge auf 1000 Einwohner, der bundesweite Durchschnitt liegt bei „nur“684.
So wichtig die schnelle Verbreitung alternativer Verkehrsmittel auch ist – ein Großteil der Menschen ist (noch) auf ein gutes Straßennetz angewiesen. Ansonsten würde das auf individuelle Mobilität ausgelegte Gemeinwesen nicht funktionieren. Dabei spielt die A 7 als Nord-Süd-Verbindung eine zentrale Rolle. Sie gehört ausgebaut, bevor es dauerhaft zu eng wird.