Die kleinen großen Bayern warten
Trotz der Stärke des FCB II rechnet sich der FV Illertissen Chancen aus
Illertissen Eine der schwersten, aber vielleicht auch leichtesten Aufgaben der Regionalliga Bayern steht dem FV Illertissen morgen (14 Uhr) bevor. Er gastiert nämlich bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München, dem Experten in dieser Saison Meisterschaft und Aufstieg mehr denn je zutrauen. So gesehen sind die Illertisser krasser Außenseiter und haben deshalb aber auch wenig zu verlieren. Eine Niederlage würde wenige überraschen, während ein Punktgewinn oder gar ein Sieg schon fast als Sensation durchgehen könnten.
Die Illertisser stecken mitten im Umbruch, Trainer Stefan Anderl muss 13 neue Spieler integrieren. Sie sind alle jung und haben meist keine Erfahrung in der Regionalliga. Lediglich die ehemaligen Memminger Tim Buchmann und Burak Coban sowie Maurizio Scioscia (kam von Wacker Burghausen) und Stanislaw Herzel von Seligenporten haben schon mehr oder weniger Erfahrung in der höchsten Amateurliga gesammelt. Letzterer ist aber seit Wochen verletzt, genau wie die etablierten FVI-Kräfte Marvin Weiss, Sebastian Enderle, Antonio Pangallo oder Oktay Leyla. Er kann immerhin seit dieser Woche wieder am Mannschaftstraining teilnehmen, was auch für Manuel Strahler gilt. Alles gestandene und erfahrene Spieler. Zum Lazarett gesellten sich zudem nach der Partie vergangene Woche gegen Eichstätt noch Kapitän Moritz Nebel (Knie) und Benedikt Krug (Leiste), die verletzt ausgewechselt werden mussten. Ihr Einsatz ist am Sonntag fraglich. Da sich zusätzlich Felix Schröter im Training verletzte (muskuläre Probleme), ist die Aufgabe gegen die Bayern noch schwerer geworden.
„Wir sind krasser Außenseiter, die haben sich super verstärkt, unter anderem mit Maximilian Welzmüller vom VfR Aalen“, meint Kapitän Moritz Nebel. Insgeheim rechne er sich aber schon etwas aus und will mit breiter Brust nach München fahren. „Denn mit etwas Selbstbewusstsein müssen und werden wir schon antreten, das wäre sonst falsch.“
Trainer Stefan Anderl gibt zu bedenken, dass es das dritte schwere Auswärtsspiel in Folge sei. In Schweinfurt bei einem weiteren Topfavoriten, beim Tabellenführer Wacker Burghausen und nun beim zweiten Topfavoriten musste der FVI schon ran. „Vor allem in Burghausen waren wir richtig gut, das wollen wir am Sonntag erneut zeigen“, erklärt er zuversichtlich. Dass bei Bayern München der Umbruch erneut groß ist, ist jedes Jahr der Fall. Viele Talente schaffen den Sprung irgendwo in den Profibereich. So verließen 14 Spieler den Kader, 15 kamen dazu. Auch der Trainer, Holger Seitz, ist neu. Er trainierte die letzten Jahre die U17 und zuletzt die U19 der Bayern. Viele seiner Spieler waren zudem bei der USA-Reise des FC Bayern München mit dabei.