Billige Sonnenbrillen tragen?
Huhu, hier spricht die Vernunft! Und die ist gerade nicht für Geschmacksfragen zuständig. Soll also jeder und jede tragen, was ihm und ihr gefällt, mögen die sommerlich sonnendurchfluteten Straßen allerorten bevölkert sein von Fliegen und Piloten, John Lennons und Janis Joplins, Blues Brothers und Men In Black. Von Regenbogen-Psychedelik bis mafiös blickdicht, Plastik, Horn oder Stahl – total egal!
Wo die Vernunft aber mit ihrem Gewissenswispern anhebt, da ist ein Sprichwort nicht weit. Wer um etwas ganz besonders Sorge trägt, der hütet es ja nicht zufällig wie seinen Augapfel. Der nämlich ist von all unseren Sinnesorganen das sensibelste. Wer alle seine Sinne beisammen hat, der wird also kaum auf die Idee kommen, sein eigenes Augenlicht wie einen Feind heimtückisch hinters Licht zu führen. Die Fiesheit ginge so: Man täuscht eine behagliche, geschützte Lage vor, auf dass sich das Täuschungsziel sicher fühlt, sich entspannt, öffnet – und genau dadurch wird das Opfer geschädigt. Wobei, und das ist das Blödeste daran: Der Täter hat hier selbst nicht mal einen richtigen Gewinn, sondern erleidet selbst den Schaden. Da wird das Wispern der Vernunft doch langsam zum deutlich gesprochenen Klartext werden müssen.
Also. Wer eine Sonnenbrille aufsetzt, signalisiert den Augen, sie seien vor der Sonne geschützt. Je dunkler die Gläser, desto mehr. Die Augen reagieren nicht mehr selbst schützend auf die Helligkeit; weshalb die schädigende UV-Strahlung freie Bahn hat; wenn die Brille keinen oder sehr wenig UV-Filter; und das hat sie bloß, weil sie dann billig in der Produktion und günstig im Verkauf sein kann. Huhu! Fies zu den eigenen Augen sein wegen ein paar Euros? Blendet da nicht was? Wird’s da nicht zappenduster? Das muss doch ins Auge stechen!