Neu-Ulmer Zeitung

Sie wollen einen Dorfladen für Witzighaus­en

Ein Arbeitskre­is will Nahversorg­ung in den Ortsteil bringen. Momentan wird ein Konzept erstellt

- VON ANGELA HÄUSLER

Witzighaus­en Das neu entworfene Faltblatt zum Dorfladen bringt es auf den Punkt: „Einmalige Chance für Witzighaus­en“. Engagierte Witzighaus­ener haben die Info zum Dorfladen entworfen. Der Arbeitskre­is, der sich für die Einrichtun­g eines Genossensc­haftsladen­s an der Illerberge­r Straße starkmacht, hat vor Kurzem seinen ersten Infostand aufgebaut und dabei zahlreiche Mitbürger über die Pläne aufgeklärt. Das Interesse war groß.

„Viele Leute sind zwar skeptisch, würden einen Dorfladen aber begrüßen“, berichtete Wolfgang Neidlinger vom Arbeitskre­is Dorfladen. Für den ersten öffentlich­en Auftritt des aktuell 40 Mitglieder starken Arbeitskre­ises gab es kaum eine bessere Gelegenhei­t zur Vorstellun­g als beim jüngst veranstalt­eten Dorffest. So war der Stand des Teams Anlaufpunk­t für viele Interessie­rte, die sich ein Bild von den Chancen und Risiken eines Dorfladens für den Ortsteil mit rund 1300 Einwohnern machen wollten.

„Wir haben überwiegen­d positive Rückmeldun­gen bekommen“, sagte Mitstreite­r Jörg Grössl, „viele haben den Flyer mitgenomme­n und wollen sich Gedanken darüber machen.“

Und das ist auch das Ziel des Arbeitskre­ises: möglichst viele Leute für den Laden, aber auch die Mitwirkung daran zu interessie­ren. Schließlic­h soll das Unternehme­n auf genossensc­haftlicher Basis arbeiten – und dazu werden Anteilseig­ner gebraucht, die in das Geschäft investiere­n und später, möglicherw­eise über Warengutsc­heine, an den Überschüss­en beteiligt werden.

Wenn 360 Anteilseig­ner jeweils 250 Euro einbringen, würde das für Einrichtun­g und Start des Dorfladens reichen, hat der Arbeitskre­is ausgerechn­et. Beraten wird der Kreis von einem Fachmann, der schon viel Erfahrung mit Dorfläden hat: Wolfgang Gröll ist auf Dorfläden spezialisi­ert. Er könnte das Projekt, wenn es denn umgesetzt wird, auch über den Start hinaus begleiten. Wie berichtet, hat die Stadt die nötigen Ausgaben für die fachliche Beratung unlängst bewilligt.

In ihrem druckfrisc­hen Flyer haben die Helfer jetzt ihre Ideen für den Betrieb zusammenge­tragen. Unter anderem könnte nach ihrer Vorstellun­g auf 200 Quadratmet­ern Fläche neben einem Vollsortim­ent an Waren inklusive Bio-Lebensmitt­eln aus der Region auch ein MiniCafé entstehen.

Gerade die Idee eines sozialen Treffpunkt­s komme bei den Witzighaus­enern sehr gut an, berichten die Helfer, sowohl bei Jüngeren als auch bei Senioren. Vor allem Letztere wären froh, könnten sie ihre Lesich bensmittel wieder zu Fuß einkaufen. Die nächstlieg­enden Geschäfte sind von Witzighaus­en immerhin fünf Kilometer entfernt, berichtete Neidlinger, ob in Senden oder in Weißenhorn. Sogar ein Bring-Service für Senioren gehört zu den Überlegung­en des Arbeitskre­ises für den Laden, ebenso ein Auszahlung­s-Service für Bargeld.

Zu den Vorteilen eines Dorfladens zählt die Gruppe, dass Witzighaus­en als Wohnort attraktive­r würde, zumal der Markt auch für eine Handvoll Arbeitsplä­tze am Ort sorgen könnte.

Um den Laden betreiben zu können, brauche es einen anfänglich­en Jahresumsa­tz von mindestens 450000 Euro, rechnet der Arbeitskre­is vor. Eingericht­et werden könnte der kleine Supermarkt in einem von der städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft

Ein fester Jahresumsa­tz ist zwingend nötig

geplanten Wohnhaus an der Illerberge­r Straße, dafür hat die Stadt bereits ihre Unterstütz­ung angekündig­t.

Entschiede­n ist bisher aber noch gar nichts, betont Neidlinger. Aktuell befasst sich der Arbeitskre­is mit dem Erarbeiten eines Konzepts für den Laden und mit der Gründung eines Vereins, die für den kommenden November geplant ist. Das nächste Mal wollen die Mitstreite­r am ersten Septemberw­ochenende beim Dorffest Hittistett­en ihren Stand aufbauen.

 ?? Foto: Angela Häusler ?? Die Vertreter des Arbeitskre­ises Dorfladen Witzighaus­en machen sich für die Nahver sorgung stark. Im Bild: Jörg Grössl, Ursula Neidlinger, Roswitha Irringer und Wolf gang Neidlinger am Infostand in Witzighaus­en.
Foto: Angela Häusler Die Vertreter des Arbeitskre­ises Dorfladen Witzighaus­en machen sich für die Nahver sorgung stark. Im Bild: Jörg Grössl, Ursula Neidlinger, Roswitha Irringer und Wolf gang Neidlinger am Infostand in Witzighaus­en.

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