Buntes Ferienprogramm für Buben und Mädchen
Rund 100 Teilnehmer kommen zur Stadtranderholung nach Pfaffenhofen. Ein Dutzend Ehrenamtliche helfen
Pfaffenhofen Die zehnjährige Pia aus Holzheim steigt selbst in den Ferien schon um halb sieben aus ihrem Bett – das hat einen besonderen Grund: In der Stadtranderholung wartet ein Tag voller Spiele und Abenteuer auf das Mädchen. Mehr als 100 Kinder haben sich auch in diesem Jahr wieder für das Ferienprogramm in Pfaffenhofen angemeldet.
Hatte sich Pia im vergangenen Jahr noch als Handwerkerin beim Holzhüttenbau versucht, bastelt sie jetzt mit ihren Freundinnen die verschiedensten Utensilien, die ein Seeräuber brauchen kann. Schließlich lautet das Motto der ersten Woche „Piraten“.
Säbel, Augenklappen und Mützen haben die Buben und Mädchen bereits gestaltet. In einer Garage neben der Mehrzweckhalle haben die Betreuer Platz geschaffen, wo die jungen Bastler rund um einen Tisch Schuhkartons bemalen können. Auch Leonie und Matilda streichen ihre Boxen in kräftigem Blau und Gelb an. Ein Aquarium, in dem Fische aus Pappe schwimmen werden, soll aus den Boxen werden.
Auf dem Pausenhof der Mittelschule sägen und hämmern einige Buben an ihren Holzhütten herum. Das Interesse an der Baugruppe sei in diesem Jahr wegen der Hitze nicht so groß wie sonst, erklärt der Leiter der Stadtranderholung, Simon Löhle. Schließlich bietet das Gelände kaum Schatten für die Nachwuchshandwerker. Mit etwas mehr Begeisterung für Hammer und Nägel sind die Mädchen dabei, die sich unter einem Baum versammelt haben. Sie versuchen, mit möglichst wenig Schlägen einen Nagel in einen Baumstamm zu klopfen.
Egal ob Spiel- oder Baugruppe – für die Betreuer steht die Sicherheit der Teilnehmer immer an erster Stelle, sagt Löhle: „Bevor ein Hammer ausgegeben wird, überprüfen wir, ob der Kopf auf dem Werkzeug auch fest sitzt“, erklärt der 20-Jährige als Beispiel.
Zum ersten Mal hat Löhle die Leitung für die Ferienfreizeit übernommen. „Obwohl ich das eigentlich nie gewollt habe“, fügte er hinzu. Ein wenig Erfahrung konnte Löhle, der sonst als Fahrzeugmechatroniker arbeitet, in immerhin vier Jahren als Betreuer sammeln. Etwas stressig seien die vielen organisatorischen Angelegenheiten im Vorfeld gewesen. Bereut habe er es jedoch an keinem einzigen Tag, wie er betont.
Langweilig wäre ihm auch ohne das Ferienprogramm nicht geworden. Als Gruppenführer der Feuerwehr, im Vorstand der Katholischen Landjugendbewegung oder für den Musik- oder Theaterverein ist er ohnehin engagiert.
Besonders schön sei es, den Kindern jeden Tag etwas zu ermöglichen, womit sie Spaß haben, sagt Löhle. Rund ein Dutzend Helfer packen in ihrer Freizeit in den beiden Wochen mit an, unterstützen die Kinder beim Basteln und Bauen, leiten an und motivieren, wenn es nötig ist: „Der Zusammenhalt in der Mannschaft muss stimmen“, sagt Löhle. Ein eingeschworener Haufen sei man in den vergangenen Tagen geworden, sagt er weiter. Und das sei auch gut so, denn „wenn es im Team nicht stimmt, geht die Motivation bei den ehrenamtlichen Helfern schnell verloren“.