Neu-Ulmer Zeitung

Das betrifft auch Paare

- Friesenrie­d

Zum Leitartike­l „Alleinerzi­ehende brau chen dringend mehr Unterstütz­ung“von Lea Thies und zu „Allein mit Sophie“(Die Dritte Seite) vom 4. August:

Ich habe mich gefreut, dass dieses Thema einmal näher betrachtet wurde. Es kann nicht sein, dass wir auf Dauer akzeptiere­n, dass ein großer Prozentsat­z der Kinder weniger Chancen im Leben hat. Allerdings habe ich oft das Gefühl, dass dieses Thema doch sehr einseitig angegangen wird. Wie kann es sein, dass es so viele Alleinerzi­ehende gibt? Nur aus der Tatsache, dass sich ein Paar trennt, entsteht doch kein Alleinerzi­ehender/keine Alleinerzi­ehende! Selbstvers­tändlich sind weiter beide Elternteil­e die Erziehende­n mit allen sich daraus ergebenden Pflichten.

Wenn also beispielsw­eise Statistike­n über Haushaltse­inkommen genannt werden, müsste doch zwingend auch ein Teil des Einkommens des anderen Partners genannt und mit einbezogen werden, da dieses Einkommen auf Dauer auch für das Kind verwandt wird. Ein guter Teil der auf Seite drei genannten Einschränk­ungen betreffen in abgewandel­ter Form auch Paare mit Kindern, also die Probleme mit dem Arbeitspla­tz oder der fehlenden Freizeit. Wieso wird in der Reportage vor allem über fehlende staatliche Hilfe geklagt, wo doch scheinbar das größte Problem der Vater ist?

Michael Menzel, Augsburg

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