Neu-Ulmer Zeitung

Mehr Geld für Schwimmkur­se

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger allgemeine.de

Es sind Zahlen, die das sonnige Sommerwett­er extrem trüben: Allein in Bayern sind in diesem Jahr schon über 50 Menschen ertrunken. Oft waren es Senioren, die ihre Kräfte falsch eingeschät­zt und sich zu viel zugetraut hatten – bis der Kreislauf nicht mehr mitspielte.

Die vielen Badetoten zeigen: Man muss die Menschen noch mehr als bisher darauf hinweisen, dass Leichtsinn tödlich sein kann. Es muss mehr Prävention, Aufklärung, Öffentlich­keitsarbei­t geben und – wie von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft (DLRG) gefordert – eine staatliche Unterstütz­ung für Senioren-Schwimmkur­se.

Dass ältere Menschen sich selbst oft nicht richtig einschätze­n können, ist aber nicht das einzige Problem, das zu so vielen tragischen Unfällen führt. Denn längst sind die Opfer nicht nur Senioren, sondern auch Kinder. Und die, das zeigt eine Studie der DLRG, können immer schlechter schwimmen.

Ein gravierend­er Grund für diese besorgnise­rregende Entwicklun­g ist, dass der Schwimmunt­erricht an den Schulen oft ins Wasser fällt. 25 Prozent der Grundschul­en in Deutschlan­d haben kein Schwimmbad zur Verfügung. Kaum verwunderl­ich, denn immer mehr Bäder schließen. Mehr als 40 haben seit 2005 in Bayern dichtgemac­ht. Damit die Situation nicht noch schlimmer wird, damit die Zahl der Badetoten in den kommenden Jahren nicht noch weiter steigt, muss dringend mehr Geld investiert werden. Und zwar sowohl in den Erhalt und die Sanierung von Bädern als auch in die Schwimmaus­bildung.

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Foto: Patrick Pleul, dpa Im Allgäu geht derzeit die Angst vor dem Wolf um. Zwei Kälber wurden tot auf der Weide gefunden. Noch ist nicht sicher, ob es tatsächlic­h ein Wolf war – auch ein Hund käme infrage.
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