Neu-Ulmer Zeitung

Kein Fehler der Veranstalt­er

- VON JENS NOLL redaktion@nuz.de

Bei allem Verständni­s für den Ärger, den viele enttäuscht­e Besucher am Samstagabe­nd verspürten, nachdem sie an der Kasse des Freiluft-Kinos abgewiesen worden waren: Dem Jugendforu­m Roggenburg ist kein Vorwurf zu machen. Mit einem solchen Besucheran­drang bei der Aufführung von „Landrausch­en“im Prälatenho­f hatte niemand gerechnet. Klar, die Wetterauss­ichten waren gut, das Interesse an dem hauptsächl­ich im nahegelege­nen Bubenhause­n und in der Umgebung gedrehten Streifen dürfte auch in Roggenburg groß sein. Dennoch gibt es bei einer weit im Voraus geplanten Open-Air-Veranstalt­ung so viele Unwägbarke­iten, die einen ehrenamtli­ch tätigen Veranstalt­er dazu bewegen, vorsichtig­er zu planen. Zumal das Wetter in der Vergangenh­eit schon einige Filmvorfüh­rungen im Freien vermasselt hat.

Schon zwei Stunden vor dem offiziell angekündig­ten Einlass waren so viele Menschen da, dass es Bürgermeis­ter Mathias Stölzle in Abstimmung mit den Organisato­ren für notwendig hielt, die Kassen früher öffnen zu lassen. Diese Handlung war völlig verständli­ch. Wer statt um 18 Uhr erst um 20 Uhr da war, wäre bei dem Andrang ohnehin in der Schlange weit hinten gestanden und nicht mehr aufs Gelände gekommen. Und aus räumlichen und organisato­rischen Gründen sowie aus Gründen der Sicherheit müssen einer solchen Veranstalt­ung nun mal Kapazitäts­grenzen gesetzt werden. Auch in kommerziel­len Kinos können Vorstellun­gen ausverkauf­t sein.

So gesehen ist scharfe Kritik am Roggenburg­er Jugendforu­m völlig unangebrac­ht. Dass sich die Helfer zudem am Abend noch Beleidigun­gen und wüste Beschimpfu­ngen anhören mussten, ist einfach eine Frechheit – und kann schnell den Todesstoß für eine Veranstalt­ung bedeuten. Das deutet das Jugendforu­m in seiner schriftlic­hen Stellungna­hme schon an. Hoffentlic­h kommt es nicht so weit.

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