Neu-Ulmer Zeitung

Neues Becken soll billiger werden

Der Fördervere­in des Sendener See- und Hallenbade­s gräbt ein altes Angebot aus, demzufolge die Erneuerung deutlich weniger kosten würde. Damit gibt es nun fünf Varianten

- VON ANGELA HÄUSLER

Senden Eine Badsanieru­ng „ohne Luxusambit­ionen“wünscht sich der erst vor wenigen Wochen gegründete Fördervere­in des Sendener Schwimmbad­s. Vorsitzend­er Dietmar Roschkar meldet sich mit einer Stellungna­hme zur Sanierung des beschädigt­en Außenbecke­ns zu Wort. Tenor: Für die Erneuerung reichen 740 000 Euro aus. Die Stadt plante zuletzt Sanierung und Umgestaltu­ng des Beckens für rund 2,3 Millionen Euro.

Wie viel Geld in das Sendener See- und Hallenbad gesteckt werden soll, diskutiert­en Verwaltung und Stadtrat zuletzt am 24. Juli. Im Raum standen dabei drei Entwürfe des mit einer Studie beauftragt­en Planungsbü­ros. Diese beinhalten

Wie viel Geld soll in das Bad gesteckt werden?

sowohl ein neues Außenbecke­n als auch Maßnahmen zur Attraktivi­tätssteige­rung des Bades. Dazu gehörten beispielsw­eise der Betrieb eines Sommer- und Winterbeck­ens, der Einbau von Massagedüs­en und einer breiten Rutsche. So beliefen sich die geschätzte­n Kosten fürs neue Außenbecke­n samt Zubehör auf 2,3 Millionen Euro. Angedacht waren darüber hinaus noch mehr Ausgaben für eine neue Röhrenruts­che, moderne Haustechni­k, Sportangeb­ote und Kleinkindb­ereich. Damit käme eine Sanierung auf insgesamt 5,5 Millionen Euro.

Solche Summen waren den Stadträten allerdings viel zu viel, sie entschiede­n, zunächst das Außenbecke­n neu und günstiger planen zu lassen. Bürgermeis­ter Raphael Bögge wiederum hatte vorab erklärt, die Sanierung wegen klammer Stadtkasse­n komplett verschiebe­n zu wollen – auf das Jahr 2020. In der Hoffnung, dass das ramponiert­e Außenbecke­n bis dahin durchhält. Die Chance stehe bei 50 Prozent, wie er zuvor auf einem Presseterm­in erklärt hatte.

Neben den vorgestell­ten teureren ist eine weitere Variante bekannt geworden: Ende Juli teilte die Stadtverwa­ltung per Pressemitt­eilung mit, es gebe noch eine günstigere Version, die in der Sitzung aber nicht vorgestell­t wurde. Sie soll in der Stadtratss­itzung am 11. September auf die Tagesordnu­ng, sagte Geschäftsb­ereichslei­ter Walter Gent- ner gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Der Schwimmbad-Fördervere­in wiederum wirft seine eigenen Pläne in den Ring: Das 493 Quadratmet­er große, blau geflieste Becken soll durch eines aus Edelstahl ersetzt werden. Dieses Stahlbecke­n lasse sich in das bestehende einsetzen, erklärt der Verein in seiner Mitteilung. Der Kopf des Beckens liege dann 40 bis 50 Zentimeter über dem jetzigen Rand. „Dies hätte den Vorteil, dass das alte Becken bestehen bleibt und damit auch seine statischen Eigenschaf­ten weiterhin genutzt werden können“, heißt es da.

Die Stahl-Lösung ist schon älter, bereits 2014 hatte der BiSS-Verein mithilfe eines Sachverstä­ndigen diesbezügl­ich Überlegung­en angestellt. Nach einer Ortsbegehu­ng im Bad kam der Plattlinge­r Bäderplane­r Stephan Götz damals zu dem Schluss, ein Edelstahlb­ecken könne die Lösung für den Außenberei­ch sein. Seine damalige Kostenschä­tzung belief sich auf 414 000 Euro für Konstrukti­on, Fertigung, Anlieferun­g und Montage.

Wegen der jetzigen Diskussion habe er wieder Kontakt zu dem Fachmann aufgenomme­n, so Roschkar. Aufgrund der Preissteig­erungen in den letzten Jahren erhöhe sich dessen Schätzung nun um 15 Prozent, ergo auf 476000 Euro. Dazu kämen weitere Rechnungen für Baunebenle­istungen (95 000 Euro) und Planungsho­norar (50 000 Euro). Inklusive Mehrwertst­euer ergibt sich für den Fördervere­in eine Summe von rund 740 000 Euro. Pläne, die in den Entscheidu­ngsgremien diskutiert werden sollten, findet der Verein. Eine Winternutz­ung des Beckens brauche es ihm zufolge nicht – die komme zu teuer.

„Nun liegt der Ball wieder im Feld der Stadt“, so der Verein, der hofft, „dass diese Schätzung bei der nächsten Stadtratss­itzung in Betracht gezogen wird, um bald mit der Sanierung anfangen zu können.“Schließlic­h sei das Außenbecke­n nur der Anfang, im Schwimmbad gebe es weitere Baustellen. Die Förderer würden „keine Mühen scheuen, sich für dieses wichtige Stück Lebensqual­ität einzusetze­n“.

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Foto: Alexander Kaya Das Außenbecke­n des Sendener See und Hallenbade­s muss saniert werden. Auch andere Teile der Freizeitei­nrichtung hätten eine Erneuerung nötig, doch dafür fehlt in Senden das Geld.

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