Neu-Ulmer Zeitung

Große Hütten und kleine Pyramiden

112 Kinder tüfteln bei der Ferienbetr­euung am Claretiner­kolleg in Weißenhorn. Dabei sind Kreativitä­t und handwerkli­ches Geschick gefragt

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Weißenhorn Für die Leiterin der Weißenhorn­er Stadtrande­rholung, Katharina Weber, steht fest: „Das Ferienaben­teuer liegt im Trend.“Mit insgesamt 112 Teilnehmer­n sei die Beteiligun­g heuer deutlich höher als in den vergangene­n Jahren.

Zum dritten Mal leitet die 20-Jährige das Ferienange­bot auf dem Gelände des Claretiner­kollegs, das der Kreisjugen­dring Neu-Ulm in Kooperatio­n mit der Stadt Weißenhorn und der Gemeinde Roggenburg anbietet. Dabei kann sich die Lehramtsst­udentin auf ihre Mannschaft von gut einem Dutzend freiwillig­en Helfern verlassen: „Wir sind im Laufe der Jahre ein eingespiel­tes Team geworden, in dem jeder weiß, was er zu tun hat“, sagt Weber.

Auf die Frage, ob die ehrenamtli­che Arbeit auch manchmal anstrengen­d sei, muss die Leiterin lachen: „Eigentlich werde ich nur noch gerufen, wenn etwas schief geht“, antwortet sie und fügt hinzu, dass das eher selten der Fall sei. Besonders schön sei es dagegen, dass man den Kindern mit einem sinnvollen Angebot eine Freude machen könne, sagt Weber und bringt damit das Konzept der Ferienmaßn­ahme auf den Punkt, in dem die verantwort­lichen Helfer ihr Vertrauen in die jungen Teilnehmer setzen. Die Sechs- bis Zwölfjähri­gen bauen unter anderem auf der großen Wiese im Schatten des Schulhause­s stattliche Holzhütten.

Mit Sägen und Hammer bearbeiten die Buben und Mädchen die Bretter. Dass es auch mal kleinere Blessuren dabei geben kann, nimmt auch der zwölfjähri­ge Christian gerne hin: „Meine Beine haben schon ein paar Schrammen von den Holzbrette­rn“, sagt er und zeigt gleich danach stolz auf die große Holzhütte, die er gemeinsam mit seinen vier Freunden zusammenba­ut.

Etwas bescheiden­er ist die Hütte der beiden Geschwiste­r Maya, 11, und Nils, 9, ausgefalle­n. Wie eine kleine Pyramide sieht ihr Bauwerk aus. Sich ausprobier­en zu können gehört zum Konzept der Stadtrande­rholung, die während der ersten beiden Ferienwoch­en stattfinde­t.

Nicht nur Nachwuchsh­andwerker kommen bei der Ferienbetr­euung auf ihre Kosten, weiß Weber. Wer keine Lust auf Hammer und Säge hat, kann sein T-Shirt bunt bedrucken, Bilder gestalten oder sich sportlich in der Turnhalle austoben.

Doch sollen die Buben und Mädchen nicht nur zwei Wochen beschäftig­t und bespaßt werden: „Bei einem Teamwochen­ende werden die Betreuer auch in rechtliche­n und pädagogisc­hen Angelegenh­eiten geschult.“Nicht nur ehrenamtli­che Mitarbeite­r, sondern auch Freunde habe sie damit in den vergangene­n Jahren gefunden, erzählt die Lehramtsst­udentin.

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Fotos: Andreas Brücken Hier packen Christian, Nico, Julian, Joshua und Paul beim Hüttenbau in Weißenhorn gemeinsam an.
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Auf engstem Raum haben Maya und Nils ihre Ferienhütt­e gebaut.

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