Große Hütten und kleine Pyramiden
112 Kinder tüfteln bei der Ferienbetreuung am Claretinerkolleg in Weißenhorn. Dabei sind Kreativität und handwerkliches Geschick gefragt
Weißenhorn Für die Leiterin der Weißenhorner Stadtranderholung, Katharina Weber, steht fest: „Das Ferienabenteuer liegt im Trend.“Mit insgesamt 112 Teilnehmern sei die Beteiligung heuer deutlich höher als in den vergangenen Jahren.
Zum dritten Mal leitet die 20-Jährige das Ferienangebot auf dem Gelände des Claretinerkollegs, das der Kreisjugendring Neu-Ulm in Kooperation mit der Stadt Weißenhorn und der Gemeinde Roggenburg anbietet. Dabei kann sich die Lehramtsstudentin auf ihre Mannschaft von gut einem Dutzend freiwilligen Helfern verlassen: „Wir sind im Laufe der Jahre ein eingespieltes Team geworden, in dem jeder weiß, was er zu tun hat“, sagt Weber.
Auf die Frage, ob die ehrenamtliche Arbeit auch manchmal anstrengend sei, muss die Leiterin lachen: „Eigentlich werde ich nur noch gerufen, wenn etwas schief geht“, antwortet sie und fügt hinzu, dass das eher selten der Fall sei. Besonders schön sei es dagegen, dass man den Kindern mit einem sinnvollen Angebot eine Freude machen könne, sagt Weber und bringt damit das Konzept der Ferienmaßnahme auf den Punkt, in dem die verantwortlichen Helfer ihr Vertrauen in die jungen Teilnehmer setzen. Die Sechs- bis Zwölfjährigen bauen unter anderem auf der großen Wiese im Schatten des Schulhauses stattliche Holzhütten.
Mit Sägen und Hammer bearbeiten die Buben und Mädchen die Bretter. Dass es auch mal kleinere Blessuren dabei geben kann, nimmt auch der zwölfjährige Christian gerne hin: „Meine Beine haben schon ein paar Schrammen von den Holzbrettern“, sagt er und zeigt gleich danach stolz auf die große Holzhütte, die er gemeinsam mit seinen vier Freunden zusammenbaut.
Etwas bescheidener ist die Hütte der beiden Geschwister Maya, 11, und Nils, 9, ausgefallen. Wie eine kleine Pyramide sieht ihr Bauwerk aus. Sich ausprobieren zu können gehört zum Konzept der Stadtranderholung, die während der ersten beiden Ferienwochen stattfindet.
Nicht nur Nachwuchshandwerker kommen bei der Ferienbetreuung auf ihre Kosten, weiß Weber. Wer keine Lust auf Hammer und Säge hat, kann sein T-Shirt bunt bedrucken, Bilder gestalten oder sich sportlich in der Turnhalle austoben.
Doch sollen die Buben und Mädchen nicht nur zwei Wochen beschäftigt und bespaßt werden: „Bei einem Teamwochenende werden die Betreuer auch in rechtlichen und pädagogischen Angelegenheiten geschult.“Nicht nur ehrenamtliche Mitarbeiter, sondern auch Freunde habe sie damit in den vergangenen Jahren gefunden, erzählt die Lehramtsstudentin.