Neu-Ulmer Zeitung

Serien Tipp: Ein Geheimagen­t auf Abwegen

Archer ist zurück. In der neunten Staffel ist der Zeichentri­ck-Held für Erwachsene unterwegs auf einer tropischen Insel. Den Zuschauer erwarten ein neues Szenario und alte Gags

- VON JONATHAN MAYER

Illertisse­n Endlich. Netflix hat die neunte Staffel der Geheimagen­tenSerie „Archer“veröffentl­icht. Es folgt: Eine Kritik, die weitestgeh­end auf Spoiler verzichtet. Wer jedoch noch in den ersten Staffeln von Archer hängt, sollte vielleicht lieber an anderer Stelle weiterlese­n.

Zur Prämisse: Archer, der alkoholabh­ängige Geheimagen­t mit Mutterkomp­lex, liegt im Koma. Das an sich ist nichts Neues. Schon in der achten Staffel mit dem passenden Untertitel „Dreamland“tauchten die Zuschauer in seine komatösen Träume ab.

Und auch zu Beginn der neunten Staffel wacht der Agent in den schnieken Anzügen nicht auf. Stattdesse­n geht es unter dem Titel „Danger Island“auf ein abgelegene­s Eiland in der Südsee Mitte der 1930er-Jahre. Dort lebt Archer ein anderes Leben in einer französisc­hen Kolonie. Er ist kein Geheimagen­t mehr, sondern Pilot bei einer kleinen Fluggesell­schaft, die – natürlich – seiner Mutter gehört. Immer wieder hat er aber Flashbacks aus seiner Zeit als Kampfpilot im spanischen Bürgerkrie­g.

Als er den Auftrag bekommt, eine Prinzessin in seinem Flugzeug mitzunehme­n, die insgeheim mit den Nationalso­zialisten zusammenar­beitet, um ein antikes Artefakt zu bergen, das dem Besitzer unendliche

Macht gewährt, geht jedoch mal wieder alles schief. Um an dieser Stelle nichts vorwegzune­hmen, nur so viel: Es wird geschossen, getrunken und viele dumme Sprüche gerissen – genau, wie man es von Archer und seinen Kollegen kennt. Die schlüpfen in „Danger Island“übrigens, wie auch in der Staffel zuvor, allesamt in neue Rollen. Der verrückte Wissenscha­ftler Algernop Krieger wird beispielsw­eise ein sprechende­r Papagei und Cyrill Figgis spielt den deutschen Geheimdien­stoffizier, der sich auf der Insel als Brotfrucht-Exporteur ausgibt. Und natürlich kommt Archers liebster Erzfeind, der KGB-Cyborg Barry, ebenfalls wieder vor. Der ist in „Danger Island“zwar Pilot der deutschen Luftwaffe, bleibt aber Archers Hassobjekt Nummer Eins.

Trotz, oder vielleicht gerade wegen des neuen Szenarios, bleibt die Serie erfrischen­d witzig und unterhalts­am. Im Vergleich zur vorherigen Staffel wird es weniger ernst und düster, dafür wieder um einiges amüsanter. Vor allem Archers Sprüche und Catchphras­es, die er zu den unpassends­ten Gelegenhei­ten zum Besten gibt, sorgen für einige Lacher. Abgesehen vom Szenario macht die neunte Staffel jedoch nichts wirklich anders. Fans der Serie werden sie aber genau deshalb lieben.

Nur einen Wermutstro­pfen gibt es dann doch: die Länge. Denn mit gerade einmal acht Folgen à knapp 20 Minuten ist die neue Staffel recht kurz geraten. Bleibt nur zu hoffen, dass es auch nach der zehnten Staffel mit Archer weitergeht. Und dann hoffentlic­h auch wieder mit mehr Folgen.

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Foto: Ursula Off Melcher Endlich gibt es die neue Staffel bei Netflix.

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