Ruhe für die Eltern, Spaß für die Kinder
Bei der Stadtranderholung in Nersingen müssen die ehrenamtlichen Helfern oft improvisieren – vor allem bei Regen
Nersingen Fast zwei Wochen kämpften die Buben und Mädchen auf dem Nersinger Auwaldspielplatz gegen die Hitze, bis das Regenwetter die rund 130 Teilnehmer in die Gemeindehalle drängte. Statt auf dem Bauspielplatz unter freiem Himmel basteln sie an den Tischen mit Stoff und Schere im Gemeindezentrum, während im großen Saal derweil ein Kinderfilm gezeigt wird. Die Leiterin Annelie Galgenmüller sagt, dass man auch mal improvisieren müsse, um bei schlechtem Wetter die Kinder beschäftigen zu können.
Als Hauptorganisatorin trägt die 22-Jährige zum ersten Mal die Verantwortung für die Nersinger Ferienfreizeit. Es sei nicht immer ganz einfach spontan Lösungen für Probleme finden zu können, die sich bei so vielen Teilnehmern ergeben, sagt sie.
Seit rund vier Monaten hat sich die angehende Lehrerin auf die Stadtranderholung vorbereitet. Auf ihre Mannschaft aus insgesamt 29 Betreuern könne sie sich blind verlassen, sagt Galgenmüller. Die meisten Betreuer verbringen nicht nur den Tag auf dem Auwaldspielplatz, sondern verbringen auch die Nacht im großen Gemeinschaftszelt. Alle Helfer arbeiten ehrenamtlich für das Ferienabenteuer und für ein Ziel: „Wir wollen den Kindern eine schöne Zeit bieten“, sagt die 22-Jährige.
Erlebt haben die Teilnehmer schon so einiges: Beim Besuch der Johanniter-Hundestaffel durften die Kinder erleben, wie vermisste Personen von den vierbeinigen Helfern wieder gefunden werden. Auch zwei Polizisten erzählten ganz ungezwungen von ihrer Arbeit auf Streife. Ebenfalls mit Blaulicht rückte die Feuerwehr aus Nersingen auf dem Auwaldspielplatz an.
„Ein Highlight war die Wasserschlacht, die sich die Mannschaft mit den Kindern auf dem Platz lieferte“, erzählt die Leiterin. Was bei den Teilnehmern gut ankommt, wissen die Verantwortlichen aus eigener Erfahrung. Schließlich sind die meisten Betreuer selbst schon seit ihrer eigenen Kindheit von der Stadtranderholung begeistert. Die jüngsten Ferienabenteurer sind gerade einmal sechs Jahre alt.
Neben dem Spaß und Abenteuer für die Jüngsten steht die Entlastung für die Eltern auf dem Programm. Schließlich müssen die Kleinen auch während der Sommerferien betreut werden. Sechs Wochen sprengen jedoch die meisten Urlaubskonten der berufstätigen Erziehungsberechtigten.
Mit niederen Teilnehmerkosten von 30 Euro für das erste und 20 Euro für das zweite Kind soll das Ferienabenteuer für alle Familien erschwinglich sein.
Dass die diesjährige Stadtranderholung nun kurz vor dem Ende steht, sieht Betreuerin Galgenmüller mit gemischten Gefühlen: „Einerseits bin ich froh, wenn der ganze Druck von mir abfällt, andererseits ist die Stadtranderholung das Ereignis, auf das ich mich am meisten im ganzen Jahr freue.“