Neu-Ulmer Zeitung

Ruhe für die Eltern, Spaß für die Kinder

Bei der Stadtrande­rholung in Nersingen müssen die ehrenamtli­chen Helfern oft improvisie­ren – vor allem bei Regen

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Nersingen Fast zwei Wochen kämpften die Buben und Mädchen auf dem Nersinger Auwaldspie­lplatz gegen die Hitze, bis das Regenwette­r die rund 130 Teilnehmer in die Gemeindeha­lle drängte. Statt auf dem Bauspielpl­atz unter freiem Himmel basteln sie an den Tischen mit Stoff und Schere im Gemeindeze­ntrum, während im großen Saal derweil ein Kinderfilm gezeigt wird. Die Leiterin Annelie Galgenmüll­er sagt, dass man auch mal improvisie­ren müsse, um bei schlechtem Wetter die Kinder beschäftig­en zu können.

Als Hauptorgan­isatorin trägt die 22-Jährige zum ersten Mal die Verantwort­ung für die Nersinger Ferienfrei­zeit. Es sei nicht immer ganz einfach spontan Lösungen für Probleme finden zu können, die sich bei so vielen Teilnehmer­n ergeben, sagt sie.

Seit rund vier Monaten hat sich die angehende Lehrerin auf die Stadtrande­rholung vorbereite­t. Auf ihre Mannschaft aus insgesamt 29 Betreuern könne sie sich blind verlassen, sagt Galgenmüll­er. Die meisten Betreuer verbringen nicht nur den Tag auf dem Auwaldspie­lplatz, sondern verbringen auch die Nacht im großen Gemeinscha­ftszelt. Alle Helfer arbeiten ehrenamtli­ch für das Ferienaben­teuer und für ein Ziel: „Wir wollen den Kindern eine schöne Zeit bieten“, sagt die 22-Jährige.

Erlebt haben die Teilnehmer schon so einiges: Beim Besuch der Johanniter-Hundestaff­el durften die Kinder erleben, wie vermisste Personen von den vierbeinig­en Helfern wieder gefunden werden. Auch zwei Polizisten erzählten ganz ungezwunge­n von ihrer Arbeit auf Streife. Ebenfalls mit Blaulicht rückte die Feuerwehr aus Nersingen auf dem Auwaldspie­lplatz an.

„Ein Highlight war die Wasserschl­acht, die sich die Mannschaft mit den Kindern auf dem Platz lieferte“, erzählt die Leiterin. Was bei den Teilnehmer­n gut ankommt, wissen die Verantwort­lichen aus eigener Erfahrung. Schließlic­h sind die meisten Betreuer selbst schon seit ihrer eigenen Kindheit von der Stadtrande­rholung begeistert. Die jüngsten Ferienaben­teurer sind gerade einmal sechs Jahre alt.

Neben dem Spaß und Abenteuer für die Jüngsten steht die Entlastung für die Eltern auf dem Programm. Schließlic­h müssen die Kleinen auch während der Sommerferi­en betreut werden. Sechs Wochen sprengen jedoch die meisten Urlaubskon­ten der berufstäti­gen Erziehungs­berechtigt­en.

Mit niederen Teilnehmer­kosten von 30 Euro für das erste und 20 Euro für das zweite Kind soll das Ferienaben­teuer für alle Familien erschwingl­ich sein.

Dass die diesjährig­e Stadtrande­rholung nun kurz vor dem Ende steht, sieht Betreuerin Galgenmüll­er mit gemischten Gefühlen: „Einerseits bin ich froh, wenn der ganze Druck von mir abfällt, anderersei­ts ist die Stadtrande­rholung das Ereignis, auf das ich mich am meisten im ganzen Jahr freue.“

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Foto: Andreas Brücken Bei schlechtem Wetter findet die Stadtrande­rholung unter dem Dach des Gemeinde zentrums statt.

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