Neu-Ulmer Zeitung

Verunreini­gung verunsiche­rt Vöhringer

Ablagerung im Wasser wirft Fragen auf

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Vöhringen Weiße Ablagerung­en im Wasserglas, auf Fliesen oder Armaturen: Wer in Vöhringen wohnt, kennt diese Begebenhei­t. Immer wieder sorge der Kalkgehalt des Wassers in der Illerstadt für gewisse Rückfragen der Einwohner, sagt Bürgermeis­ter Karl Janson. Ein Einwohner der Stadt hat sich nun auch an unsere Zeitung gewandt – mit Fotos, die eine weiße Substanz nach dem Abkochen des Leitungswa­ssers auf dem Boden von Glas und Topf zeigt. Nachdem unlängst coliforme Keime die Stadt beschäftig­ten, ist sich der Leser unsicher: Ist es wirklich Kalk? Und wenn ja, ist so viel davon normal?

Wie Janson auf Nachfrage sagt, müssen fast alle Kommunen, die ihr Trinkwasse­r aus dem Illertal beziehen, mit einem höheren Kalkgehalt zurechtkom­men – das seien beispielsw­eise Vöhringen, Senden und Neu-Ulm. Je nach der Menge von Calcium- und Magnesiumv­erbindunge­n im Trinkwasse­r unterschei­det man drei Härteberei­che: weich, mittel und hart. In Vöhringen lag das Wasser laut einer Untersuchu­ng vom Juli im Bereich „hart“. Mit der Konsequenz, dass Wasch- oder Kaffeemasc­hinen öfters entkalkt werden müssten als in Regionen, in denen es weicheres Wasser gibt, sagt Janson. Ein Gesundheit­srisiko sei das Wasser für Bürger aber keinesfall­s. „Im Gegenteil, manche kaufen sich extra Calcium- und Magnesiumt­abletten“, fügt der Bürgermeis­ter hinzu.

Dass das Grundnahru­ngsmittel in manchen Regionen weicher und in anderen härter aus der Leitung kommt, liegt am Boden, durch es fließt. Grundwasse­r nimmt bei seinem Weg über Steine und Schotter Mineralien auf, vor allem Kalzium und Magnesium. Je nach Art und Beschaffen­heit der Gesteinssc­hichten sind es mal mehr, mal weniger. In Vöhringen stamme das Wasser aus sehr kalkhaltig­en Böden aus bis zu 15 Metern Tiefe, sagt Janson. Der Bürgermeis­ter weist aber auch darauf hin, dass die Kommune nur bis zum Hausanschl­uss verantwort­lich ist. Für saubere Wasserhähn­e oder Rohre im Haus muss der Bürger also selbst sorgen. (mash)

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Foto: Trum Weiße Ablagerung­en am Boden dieses Glases warfen Fragen auf.

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