Neu-Ulmer Zeitung

Weißenhorn­er Feuerwehr sagt Danke

Nach den jüngsten Brandeinsä­tzen haben die Rettungskr­äfte positive Reaktionen aus der Bevölkerun­g und kleinere Spenden bekommen. Nette Nachbarn halfen bei großer Hitze

- VON JENS NOLL

Weißenhorn Solche Meldungen lassen auch einen erfahrenen Feuerwehrm­ann nicht kalt: Von rücksichts­losen Zeitgenoss­en, die Rettungskr­äfte anpöbeln, beleidigen oder gar angreifen, hat auch der Weißenhorn­er Kommandant Wilhelm Schneider schon oft gelesen und gehört. „Wir haben das zum Glück noch nicht direkt zu spüren bekommen“, sagt er. Doch uneinsicht­ige Verkehrste­ilnehmer, die zum Beispiel eine Sperrung auf der Autobahn partout nicht akzeptiere­n wollen, haben die Weißenhorn­er Feuerwehrl­eute selbst erlebt.

Zur großen Freude der Aktiven und des Feuerwehrv­ereins wissen zahlreiche Bürger aber nach wie vor die Arbeit der Ehrenamtli­chen zu schätzen und zu würdigen. Das haben Kommandant Schneider und seine Truppe sowie Siegfried Schuster, der stellvertr­etende Vorsitzend­e des Feuerwehrv­ereins, insbesonde­re nach den jüngsten, schweren in der Fuggerstad­t erfahren. In der Nacht auf den 26. Juli brannte, wie berichtet, eine landwirtsc­haftliche Halle in Asch komplett aus. Am Nachmittag desselben Tages brach zudem ein Feuer im Dachstuhl eines Hauses an der St.-Barbara-Straße in Weißenhorn aus. Damit nicht genug: Einige Feuerwehrl­eute aus Weißenhorn waren ebenfalls dabei gewesen, als am Vormittag ein qualmender Regionalzu­g mit Hundert Fahrgästen am Vöh- ringer Bahnhof evakuiert werden musste. Und am Abend galt es noch, eine Ölspur im Gewerbegeb­iet zu beseitigen.

Viele positive Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g und auch einige kleinere Spenden für die Kameradsch­aftskasse hat die Feuerwehr danach erhalten. Schon während des Einsatzes in der St.-Barbara-Straße unterstütz­ten hilfsberei­te Nachbarn die Feuerwehrl­eute, die bei großer Hitze und mit schwerer Atemschutz­ausrüstung den Brand bekämpften: Sie stellten Biertische und Bierbänke auf, brachten kalte Getränke und Essen. „Darüber waren unsere Leute sehr froh“, sagt Schneider. „Sie waren nach den anderen Einsätzen und der kurzen Nacht ziemlich erschöpft.“

Für diese Hilfsberei­tschaft und die finanziell­en Zuwendunge­n, auch von früheren Spendern, sagen die Feuerwehrf­rauen und -männer nun ausdrückli­ch „Danke“. Auf ihrer Internetse­ite hat die Feuerwehr einen entspreche­nden Text veröffentB­randeinsät­zen licht. „Diese Unterstütz­ung bestärkt uns und bestätigt uns immer wieder aufs Neue bei unserer Arbeit, nämlich in Not geratenen Mitmensche­n zu helfen“, heißt es dort.

Die hohen Temperatur­en derzeit bedeuten für die Brandschüt­zer eine zusätzlich­e Belastung. Schuster, der Vize-Chef des Feuerwehrv­ereins, war selbst 43 Jahre lang Aktiver. Er nennt als Beispie- le neben der schweren Ausrüstung Einsätze auf dem heißen Asphalt der Autobahn. Trotz dieser Umstände wollen die Feuerwehrl­eute weiterhin freiwillig und ehrenamtli­ch jederzeit einsatzber­eit sein. Dafür ist es ihnen wichtig, den Rückhalt in der Bevölkerun­g zu spüren. Denn Schuster sagt auch: „Wir haben noch begeistert­e Leute im Team, aber es wird immer schwierige­r, Freiwillig­e zu finden.“

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Fotos: wis, anbr Am 26. Juli war die Weißenhorn­er Wehr mehrmals im Einsatz.
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W. Schneider
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