Steiniger Weg zur Wohnungsbaugesellschaft
Schon Anfang des Jahres wollte Pfaffenhofen der WGW beitreten. Doch dann gab es Unstimmigkeiten über einige Regelungen im angestrebten Vertrag. Die sind nun offenbar beseitigt
Weißenhorn/Pfaffenhofen Angesichts der hochsommerlichen Temperaturen klingt es paradox, aber es beschreibt die Situation treffend: Der eigentlich für das erste Quartal dieses Jahres angestrebte Beitritt des Marktes Pfaffenhofen zur Wohnungsgesellschaft Weißenhorn (WGW) liegt immer noch auf Eis. Er soll aber demnächst vollzogen werden.
Derweil hat die Gemeinde Roggenburg, die der WGW ebenfalls beitreten wollte, gewissermaßen kalte Füße bekommen – und ihre früheren wohnungswirtschaftlichen Pläne verworfen. Dort hat sich der Gemeinderat, wie berichtet, gegen einen Beitritt ausgesprochen. „Wir können uns das in den nächsten Jahren schlichtweg nicht leisten“, kommentiert Bürgermeister Mathias Stölzle die Entscheidung. Die Kommune stehe vor großen Investitionen in anderen Bereichen und müsse sich auf ihre Pflichtaufgaben konzentrieren, sagt Stölzle gegenüber unserer Redaktion.
Zuvor habe sich das Gremium bei einer Klausurtagung eingehend mit der Thematik beschäftigt und die Kosten am Beispiel eines Acht-Familien-Hauses konkret durchgerechnet. „Dabei wäre der Eigenanteil der Gemeinde erheblich gewesen“, sagt der Bürgermeister. Anders gestalte sich demgegenüber die Interessenlage seiner Heimatgemeinde Pfaffenhofen, ergänzt Stölzle. Wegen des respektablen Bestandes an markteigenen Wohnungen nämlich. Das bestätigt auch sein Pfaffenhofer Kollege Josef Walz: „Wir möchten gerne deren Verwaltung an die WGW übertragen.“Die werde bisher im Rathaus erledigt.
Der Aufwand für die mehr als ein Dutzend Wohnungen, wozu unter anderem die für anerkannte Asylbewerber in Berg zählen, sei indes nicht allein das Problem. „Schwierig sind insbesondere die häufigen Änderungen des Mietrechts“, weiß Walz. Daraus resultiere ein nicht gerade geringer Schulungsbedarf und „das ist auf Dauer nicht gut“.
Insofern sei er froh, sagt Walz, dass einige strittige Punkte im angestrebten Gesellschaftervertrag, über die sich die Juristen der Wohnungsgesellschaft und der kommunalen Rechtsaufsicht uneins waren, zwischenzeitlich offenbar ausgeräumt sind. Diese Verhandlungen waren Walz und WGW-Geschäftsführerin Anja Wenzel zufolge der Grund für den bislang noch nicht erfolgten Beitritt Pfaffenhofens.
Wenzel ist zuversichtlich, dass der Einstieg der Marktgemeinde im kommenden Herbst erfolgt. Ebenso Josef Walz: „Ich gehe davon aus, dass wir den Vertrag in der nächsten Sitzung des Marktgemeinderates behandeln können.“Die ist für den 20. September geplant.