Feiner Zug
Die Bahn kleidet ihre Mitarbeiter neu ein und setzt auf einen Star
Wie man seine Mitarbeiter noch sympathischer macht? Die Bahn hat da eine Riesenidee. Sie gibt ihrem Personal einfach etwas Neues zum Anziehen. Die 43000 Uniformträger des Konzerns haben schließlich eine lange modische Durststrecke hinter sich. Seit nunmehr 15 Jahren kombinieren sie Dunkelblau mit Knallrot – manchmal auch in umgekehrter Reihenfolge. Jetzt gibt es endlich frische Klamotten, die „moderner und sympathischer“wirken sollen. Sagt jedenfalls der Personalvorstand. Und damit es da zu keinen optischen Entgleisungen kommt, hat der Konzern einen echten Star gebucht.
Die neue „UBK“(so heißt die Unternehmensbekleidung im Bahnsprech) wurde von Guido Maria Kretschmer mitentworfen. Feiner Zug also. Der Designer, der ansonsten in der Fernsehsendung „Shopping Queen“Punkte verteilt, setzt auf ein dezenteres Weinrot. Seit Montag testen 250 Mitarbeiter seine Kreationen in voller Fahrt auf ihre Alltagstauglichkeit. Sie können unter 80 verschiedenen Kleidungsstücken auswählen. Der Speisewagen wird damit in den kommenden Monaten zum Laufsteg. Kretschmer legt allerdings Wert darauf, dass er nicht nur Mode für die Galerie macht. Er hat schließlich schon für die Telekom und einige Fluggesellschaften gearbeitet. „Es ist völlig egal, ob ein Kleid 25 Euro kostet oder 250 000“, sagt der 53-jährige Designer und Moderator. „Wenn das nicht sitzt, sitzt es nicht.“