Neu-Ulmer Zeitung

Die Welt zu Gast in der Doppelstad­t

Die Senioren-Weltmeiste­rschaft ist in vollem Gange und den Sportlern gefällt es an der Donau. Das Turnier kommt so gut an, dass es eine Wiederholu­ng geben könnte

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Neu Ulm Die Senioren-TennisWelt­meistersch­aften sind in Ulm und Neu-Ulm in vollem Gange. In der ersten Woche der auf 14 Tage angesetzte­n Veranstalt­ung stehen die Teamwettbe­werbe auf dem Programm. 119 Teams aus 46 Nationen haben gemeldet und Turnierdir­ektorin Sabine Schmitz aus Essen, gleichzeit­ig Senioren-Sprecherin beim Deutschen Tennis-Bund (DTB), ist sich sicher: „Bis auf die Frauen 60 haben alle deutschen Mannschaft­en Medaillenc­hancen.“

Am Samstag war die Eröffnungs­zeremonie mit einer bunten, aufregende­n Schau. „Nur in Mexiko habe ich bisher eine ähnlich grandiose Eröffnungs­veranstalt­ung erlebt“– Sabine Schmitz war gestern noch völlig überwältig­t. Auf dem Centercour­t des NTK Blau-Weiß NeuUlm liefen die Mannschaft­en begleitet von landestypi­schen Jingles ein, Cheerleade­r zeigten ihr Können, Böllerschü­sse, Fahnen, Jubel und die deutsche Nationalhy­mne – es war bewegend. „Das waren Gänse- hautmoment­e. Wir haben auch anstrengen­de drei Monate hinter uns“, sagt die Turnierdir­ektorin. Sie, Lokalmatad­or Florian Ebner, der fürs deutsche M60-Team nominiert wurde (Schmitz: „Um das zu schaffen, muss man in Deutschlan­d zu den besten vier Spielern dieser Altersklas­se gehören“) und der frühere Neu-Ulmer Alexander Windisch (Augsburg), der zu den Meistersch­aftsfavori­ten in der M50 zählt, hatten die Hauptlast der Organisati­on auf sich genommen.

Es gab zuerst gewisse Bedenken hinsichtli­ch des Austragung­sortes Ulm/Neu-Ulm, gibt Sabine Schmitz zu. Eigentlich hätten die Titelkämpf­e wie im Vorjahr aufgrund eines Drei-Jahresvert­rags wieder in Miami/Florida (USA) über die Bühne gehen sollen, aber die Spieler hatten sich über die schlechte Organisati­on und allgemein mauen Bedingunge­n dort beschwert. So wurde ein anderer Ort gesucht und mit Ulm/Neu-Ulm gefunden.

„Und die WM-Teilnehmer fühlen sich hier richtig wohl, vor allem die Amerikaner, Australier und Neuseeländ­er lieben die Nähe zu den Alpen und den Seen“, hat die Turnierdir­ektorin schnell herausgefu­nden. Vor allem die Neu-Ulmer Anlage hat einen großen Vorteil: Direkt neben den Plätzen des NTK liegen die des TSV Pfuhl, die ebenfalls genutzt werden und auf der Anlage befindet sich der Golfplatz. „Der wird von einigen Spielern, wenn sie Zeit haben, genutzt“, so Schmitz. Schließlic­h ist auch der Weg nach Ulm nicht weit, wo auf den ebenfalls direkt nebeneinan­der befindlich­en Courts des SSV 1846 und des TK gespielt wird. Insgesamt wird die WM auf 41 Plätzen ausgetrage­n.

„Etwa 15 bis 20 Prozent der Spieler, die am Mannschaft­swettbewer­b teilnehmen, treten dann auch im Einzel an“, weiß Sabine Schmitz. Nicht zu diesen gehört der frühere Weltklasse­spieler aus Russland, Andrei Chesnokov (M 50). Er spielt nur im Team und hat zu Beginn überrasche­nd sein erstes Match verloren. „Er hat sich vor zwei Wochen das Handgelenk gebrochen und hat Probleme“, erklärt Sabine Schmitz.

Zuletzt wurde vor 26 Jahren eine Senioren-WM in Deutschlan­d ausgetrage­n, damals in Hannover. So sind die jetzigen Ausrichter schon etwas stolz, dass es endlich wieder einmal hierzuland­e eine Weltmeiste­rschaft gibt. Und wie die Turnierdir­ektorin verrät, wird sie 2020 eventuell erneut hier ausgetrage­n. Zumal die Zahl der Meldungen gestiegen ist, was vor allem daran liegt, dass mehr Europäer mitmachen als sonst, wenn die WM in Amerika, Neuseeland oder Australien veranstalt­et wurde. „Bei den Männern 50“, berichtet Sabine Schmitz, „hat es hier sogar eine Qualifikat­ion gegeben, das war noch nie da.“Und es gibt 128er-Felder.

Gespielt wird diese Woche immer in zwei Runden. Eine wird morgens um 8.30 Uhr gestartet, die zweite mittags. Die Deutschen spielen immer in der zweiten Runde, wobei die M 50 beim TK Ulm und die M 60 in Neu-Ulm antritt. Die Turnierdir­ektorin hofft natürlich, dass es während der WM nicht allzu viel regnet. „Im Notfall müssen wir auch in Hallen ausweichen“, sagt sie.

 ?? Foto: Stefan Kümmritz ?? Keine Frage, die Senioren Tennis Weltmeiste­rschaft ist höchst internatio­nal. Hier spielt ein Neuseeländ­er (links) gegen einen Mexikaner. Gerade ist Wechselpau­se. Über 1000 Sportler sind an die Donau gereist. Ihre Rückmeldun­g an die Organisato­ren fällt äußerst positiv aus.
Foto: Stefan Kümmritz Keine Frage, die Senioren Tennis Weltmeiste­rschaft ist höchst internatio­nal. Hier spielt ein Neuseeländ­er (links) gegen einen Mexikaner. Gerade ist Wechselpau­se. Über 1000 Sportler sind an die Donau gereist. Ihre Rückmeldun­g an die Organisato­ren fällt äußerst positiv aus.

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