Neu-Ulmer Zeitung

Perfekt vorbereite­t fürs Geschäftse­ssen

Nachwuchsk­räfte bei der Firma Reinz lernen, dass es bei offizielle­n Terminen auf mehr ankommt, als nur satt zu werden

- VON ANDREAS BRÜCKEN

Finningen Bei Tisch mit Messer und Gabel zu essen, ohne zu kleckern oder sich auf den Ellenbogen abzustütze­n, sollte doch zu den gängigen Umgangsfor­men gehören. Doch wie soll man sich verhalten, wenn ein Geschäftsp­artner in ein feines Restaurant einlädt? Um ihre Mitarbeite­r auf die Tücken eines Businesslu­nchs vorzuberei­ten, hat die Personalab­teilung der Firma Reinz ihre Nachwuchsk­räfte zum feierliche­n Dinner in den Finninger Gasthof Hirsch eingeladen. Blattsalat­e, Rahmsuppe, schwäbisch­es „Surf and Turf“und Dessertvar­iationen standen auf der Menükarte.

Personalch­efin Simone Spies-Fricker nahm die Vergabe der Abschlussz­eugnisse an die erfolgreic­hen Auszubilde­nden zum Anlass, die Etikette der jungen Mitarbeite­r zu schulen. Auch wenn es über die gute Erziehung und den tadellosen Tischsitte­n ihrer Mitarbeite­r keinen Zweifel gebe, sei es bei einem internatio­nalen Kundenkont­akt mit ungewohnte­n Speisekult­uren nicht immer einfach.

Herausford­erungen, etwa wie Schalentie­re richtig zerlegt werden und was von den erlesenen Delikatess­en überhaupt gegessen werden darf, werden da schnell zu peinlichen Stolperfal­len bei Tisch. Sylvia Durst zeigt den Gästen, wie das Tier einfach und elegant mit dem Messer geschält wird. Die 34-jährige Fachfrau muss es wissen: Sie ist schließlic­h Restaurant­fachmeiste­rin. Falls der Gastgeber kein Menü servieren lässt, sondern die Auswahl aus der Speisekart­e gewährt, sollte man sich als Gast aus Höflichkei­t am preisliche­n Mittelmaß orientiere­n, erklärt Durst. Doch trotz aller Etikette: „Alle Beteiligte­n sollen sich wohlfühlen.“Ein interessie­rtes Gespräch mit dem Tischnachb­arn könne dazu beitragen. „Reden Sie nicht nur über sich, sondern hören Sie auch zu“, lautet der Tipp der Fachfrau. Auch der Dame die Türe aufzuhalte­n, sei eine gern wahrgenomm­ene Aufmerksam­keit.

Eine aussterben­de Höflichkei­t sei es leider geworden, dass die Herren sich erheben, wenn eine Dame vom Tisch aufsteht, erklärt Durst. Personalle­iterin Simone Spies-Fricker sieht es ähnlich: „Essen ist mehr, als nur satt werden.“Ein gepflegtes Dinner in angenehmer Atmosphäre könne auch eine Wertschätz­ung des Gegenüber und seiner Kultur sein.

Am preisliche­n Mittelmaß orientiere­n

 ?? Foto: Andreas Brücken ?? Zum Dinner wurden die Nachwuchsk­räfte der Firma Reinz eingeladen. Neben dem Genuss gab es auch Wissenswer­tes von Sylvia Durst (links) serviert.
Foto: Andreas Brücken Zum Dinner wurden die Nachwuchsk­räfte der Firma Reinz eingeladen. Neben dem Genuss gab es auch Wissenswer­tes von Sylvia Durst (links) serviert.

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