Müller ist ausgezogen
Die Filiale in der Innenstadt wird derzeit ausgeräumt. Damit betreibt das Unternehmen in Senden nur noch den Standort im Iller-Center. Kunden bedauern das Aus
Senden Das Geschäft, in dem bis vor Kurzem der Drogeriemarkt Müller in Sendens Innenstadt eine Filiale betrieb, sieht verlassen aus. Der Außenbereich vor der Eingangstüre ist leer, sonst standen dort immer orangefarbene Rollkästen mit Cremes, Tüchern und Dekoartikeln. Und auch drinnen ist nicht mehr viel zu sehen vom ursprünglichen Drogeriemarkt. Arbeiter montieren derzeit in Senden stehen gebliebene Regale ab und werkeln an den Böden und Wänden. An den Scheiben kleben immer noch die orangefarbenen Folien mit dem Logo und Einkaufsmotiven.
Seit einiger Zeit steht zudem an der Eingangstür und den Fenstern eine Info für die Kunden: „Wir sind umgezogen“, heißt es da. Die ehemalige Innenstadt-Filiale bekommt jedoch keine neuen Räume im Zentrum, sondern ist ins bestehende Geschäft im Iller-Center eingezogen. An der Berliner Straße betreibt die Drogeriemarktkette schon lange einen Standort, der Gebäudeteil gehört dem Unternehmen. Darin eröffnet Ende September, wie berichtet, der französische Sportartikelhändler Decathlon. Der andere große Mieter ist die Modekette Adler. Damit ist der Teil des Iller-Centers, der Müller gehört, weitgehend belegt.
Anders sieht es in dem nebenliegenden Bereich aus, der von der Firma Prime Consulting verwaltet wird. Seit die Geschäfte von Jeans Fritz und Myshoes sowie Tony’s Coffee Ende Juni geschlossen haben, tut sich auf deren ehemaligen Ladenflächen wenig. Zudem sind noch keine weiteren Mieter in die erst vor Kurzem umgebaute Ladenzeile ein- gezogen, wo früher der Modepark Röther einen Standort hatte. Dort stehen neben einer S.Oliver-, einer Schiesser- und einer Camp-DavidFiliale zwei Flächen leer. Und auch neben dem vergrößerten DepotStandort herrscht dort Leere, wo früher einmal eine Zoofachhandlung untergebracht war.
Möglicherweise zieht der MüllerMarkt in Zukunft noch mehr Kunden aus der Innenstadt ins IllerCenter. Denn seit die zentrale Filiale geschlossen wurde, gibt es in Senden nur noch einen Standort des Unternehmens. Gründe für die Schließung wollte das Unternehmen auf Anfrage nicht nennen.
Wie berichtet, bedauern sowohl der örtliche Gewerbeverband als auch Experten bei der IHK den Schritt des Unternehmens. Gleichzeitig sehen sie es zudem als weiteres Warnsignal für die Innenstadt. Wenn sich nicht einmal mehr die Filiale eines großen Unternehmens lohne, müsse man das Zentrum dringend attraktiver gestalten. Daran arbeiten Stadtrat, Verwaltung und Gewerbeverband seit einiger Zeit, unter anderem soll ein integriertes Städtebaukonzept helfen.
Eines steht jedoch jetzt schon fest: Die Entscheidung, den Standort in der Innenstadt dichtzumachen, hat bei Kunden für Ärger gesorgt. Unsere Redaktion erreichten nach dem verkündeten Aus der Filiale zahlreiche Reaktionen. Die meisten Leute bedauerten es, dass gerade ältere Leute in Senden nun nicht mehr fußläufig die nötigsten Drogerieartikel einkaufen können. Zudem kündigten einige an, aus Ärger in Zukunft gerade nicht ins Iller-Center zu fahren, sondern lieber die umliegenden Städte für ihre Einkäufe zu nutzen.