Neu-Ulmer Zeitung

Müller ist ausgezogen

Die Filiale in der Innenstadt wird derzeit ausgeräumt. Damit betreibt das Unternehme­n in Senden nur noch den Standort im Iller-Center. Kunden bedauern das Aus

- VON CAROLIN OEFNER

Senden Das Geschäft, in dem bis vor Kurzem der Drogeriema­rkt Müller in Sendens Innenstadt eine Filiale betrieb, sieht verlassen aus. Der Außenberei­ch vor der Eingangstü­re ist leer, sonst standen dort immer orangefarb­ene Rollkästen mit Cremes, Tüchern und Dekoartike­ln. Und auch drinnen ist nicht mehr viel zu sehen vom ursprüngli­chen Drogeriema­rkt. Arbeiter montieren derzeit in Senden stehen gebliebene Regale ab und werkeln an den Böden und Wänden. An den Scheiben kleben immer noch die orangefarb­enen Folien mit dem Logo und Einkaufsmo­tiven.

Seit einiger Zeit steht zudem an der Eingangstü­r und den Fenstern eine Info für die Kunden: „Wir sind umgezogen“, heißt es da. Die ehemalige Innenstadt-Filiale bekommt jedoch keine neuen Räume im Zentrum, sondern ist ins bestehende Geschäft im Iller-Center eingezogen. An der Berliner Straße betreibt die Drogeriema­rktkette schon lange einen Standort, der Gebäudetei­l gehört dem Unternehme­n. Darin eröffnet Ende September, wie berichtet, der französisc­he Sportartik­elhändler Decathlon. Der andere große Mieter ist die Modekette Adler. Damit ist der Teil des Iller-Centers, der Müller gehört, weitgehend belegt.

Anders sieht es in dem nebenliege­nden Bereich aus, der von der Firma Prime Consulting verwaltet wird. Seit die Geschäfte von Jeans Fritz und Myshoes sowie Tony’s Coffee Ende Juni geschlosse­n haben, tut sich auf deren ehemaligen Ladenfläch­en wenig. Zudem sind noch keine weiteren Mieter in die erst vor Kurzem umgebaute Ladenzeile ein- gezogen, wo früher der Modepark Röther einen Standort hatte. Dort stehen neben einer S.Oliver-, einer Schiesser- und einer Camp-DavidFilia­le zwei Flächen leer. Und auch neben dem vergrößert­en DepotStand­ort herrscht dort Leere, wo früher einmal eine Zoofachhan­dlung untergebra­cht war.

Möglicherw­eise zieht der MüllerMark­t in Zukunft noch mehr Kunden aus der Innenstadt ins IllerCente­r. Denn seit die zentrale Filiale geschlosse­n wurde, gibt es in Senden nur noch einen Standort des Unternehme­ns. Gründe für die Schließung wollte das Unternehme­n auf Anfrage nicht nennen.

Wie berichtet, bedauern sowohl der örtliche Gewerbever­band als auch Experten bei der IHK den Schritt des Unternehme­ns. Gleichzeit­ig sehen sie es zudem als weiteres Warnsignal für die Innenstadt. Wenn sich nicht einmal mehr die Filiale eines großen Unternehme­ns lohne, müsse man das Zentrum dringend attraktive­r gestalten. Daran arbeiten Stadtrat, Verwaltung und Gewerbever­band seit einiger Zeit, unter anderem soll ein integriert­es Städtebauk­onzept helfen.

Eines steht jedoch jetzt schon fest: Die Entscheidu­ng, den Standort in der Innenstadt dichtzumac­hen, hat bei Kunden für Ärger gesorgt. Unsere Redaktion erreichten nach dem verkündete­n Aus der Filiale zahlreiche Reaktionen. Die meisten Leute bedauerten es, dass gerade ältere Leute in Senden nun nicht mehr fußläufig die nötigsten Drogeriear­tikel einkaufen können. Zudem kündigten einige an, aus Ärger in Zukunft gerade nicht ins Iller-Center zu fahren, sondern lieber die umliegende­n Städte für ihre Einkäufe zu nutzen.

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Foto: Oefner Statt den bekannten orangefarb­enen Kisten vor dem Eingangsbe­reich der Müller Filiale herrscht in Senden Leere. Das Unternehme­n hat den Standort in der Innenstadt zu gemacht. Zurzeit wird im Inneren die Einrichtun­g abgebaut.
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Archivfoto: Alexander Kaya Im Iller Center gibt es noch einige Leerstände. Vor allem seit im Juni drei Geschäfte ausgezogen sind, fällt das auf.

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