Mit dem Rollstuhl auf den Münsterturm
Ulmer Verein will außergewöhnliche Ausblicke ermöglichen
Ulm Der Verein Kulturloge Ulm/ Neu-Ulm/Alb-Donau-Kreis und die Münstergemeinde wollen Rollstuhlfahrern am Tag des offenen Denkmals einen einmaligen Ausblick ermöglichen. Am Samstag, 9. September, können 32 von ihnen mit dem Bauaufzug auf den Münsterturm fahren, das Bauwerk auf dem Gerüst umrunden und die Sicht auf die Stadt und in die Ferne genießen. Die Organisatoren sprechen von einer „einmaligen Gelegenheit im Leben eines Rollstuhlfahrers“.
Zum ersten Mal werden Rollstuhlfahrer auf diese Weise auf das Gerüst in etwa 70 Metern Höhe gelangen können. Ähnliche Aktionen hat es bereits gegeben, doch die waren weit weniger komfortabel: Zwei Mal lieh sich das Münsterbauamt Spezialrollstühle von einem Sanitätshaus, in denen Menschen mit Behinderungen auf den Turm gezogen wurden.
16 der 32 Plätze sind bereits vergeben. Wer ebenfalls mit dabei sein will, hat am Samstag, 25. August, zwischen 11 und 13 Uhr die Gelegenheit, sich im Eingangsbereich des Stadthauses anzumelden. Die persönliche Anmeldung ist deshalb nötig, weil gesundheitliche Fragen geklärt werden sollen: Wer an HerzKreislauf-Erkrankungen oder Epilepsie leidet oder Höhenangst bekommen könnte, sollte nicht an der Aktion in luftiger Höhe teilnehmen. Auf den Münsterturm fahren dürfen nur Erwachsene ohne E-Rollstuhl.
Kosten fallen für die Teilnehmer nicht an, die Aktion ist bewusst gratis. Doch weil Steinmetze der Münsterbauhütte auf dem Turm Aufsicht führen müssen, fallen Kosten für das Münsterbauamt an. Ehrenamtler dürfen aus Versicherungsgründen nur zur medizinischen Betreuung und als Ersatz für Begleitpersonen eingesetzt werden. Als eine Art Dankeschön sammelt der Verein Kulturloge im Internet Spenden. Schließlich benötige das Münsterbauamt eigentlich jeden Euro für den Erhalt des Gotteshauses, erklären die Organisatoren vom Verein Kulturloge. (mash)
Weitere Informationen zur Aktion finden Sie unter kulturloge ulm.de