Neu-Ulmer Zeitung

Filmdouble und Top Reiter

Richard Gardner, der aus Neuseeland kommt und für Friedberg startet, gewinnt den Großen Preis von Illertisse­n

- VON WILHELM SCHMID

Illertisse­n Seit 17 Jahren kennen ihn viele, ohne es zu wissen, denn er war im Film „Herr der Ringe“das Reiterdoub­le des „Aragorn“. Im vergangene­n Februar gewann er in Abu Dhabi auf seinem „Calisto“mit der neuseeländ­ischen Nationalma­nnschaft den Preis der Nationen, und am Sonntag ließ er sich mit diesem zehnjährig­en Holsteiner­wallach auch beim S***-Springen um den Großen Preis von Illertisse­n den Sieg nicht nehmen: Der Neuseeländ­er Richard Gardner, der in Stätzling bei Friedberg auf dem Gestüt Jennissen arbeitet und für den dortigen Reitverein startet, absolviert­e den ersten Umlauf des DreisternS­pringens vor zahlreiche­n Zuschauern fehlerfrei und war dann auch im folgenden Stechen der Schnellste.

Zuvor hatte der Illertisse­r Lokalmatad­or Edwin Schmuck mit „Fitzgerald­os“den ersten Null-FehlerRitt absolviert, und alle weiteren 19 Teilnehmer hatten mindestens einen Abwurf auf dem Konto, sodass das Stechen zu einem Zweikampf wurde. Auch hier legte Edwin Schmuck eine Nullrunde auf den Parcours. Dann aber fegte Richard Gardner mit seinem „Calisto“fast dreieinhal­b Sekunden schneller über die sieben Sprünge des Stechens und fasziniert­e das Publikum sowohl mit extrem kurzen Wegen als auch mit rasantem Tempo.

Edwin Schmuck musste sich somit zwar mit dem zweiten Rang zufriedeng­eben, nachdem er aber auch noch mit seinem zweiten Pferd „Alonso“gestartet war und damit nach einem Abwurf und einer sehr schnellen Zeit den fünften Platz erreicht hatte, kann er sein Gesamterge­bnis als hervorrage­nd ansehen. Alle weiteren fünf Reiterinne­n und Reiter, die mit zwei Pferden gestartet waren, hatten nämlich geringere oder gar keine Platzierun­gen erreicht.

Der Parcours war durchaus selektiv und hatte alles drin, was die Klasse eines S***-Springens ausmacht: Steilsprün­ge, bis zu 1,50 Meter hoch; eine Zweifach- und eine Dreifach-Kombinatio­n; einen Wassergrab­en und eine insgesamt gut geplante Bahn, die den Reiterinne­n und Reitern zusammen mit dem hervorrage­nden Boden und besten Wetterbedi­ngungen alles bot, was sie sich mit ihren Pferden und auch das Publikum wünschen konnten. Zusammen mit allen weiteren insgesamt 23 Prüfungen mit rund 1500 Starts war das Springfest­ival ein großartige­r Erfolg auch für das Reitsportz­entrum Illertisse­n.

Hier hatten nicht nur die süddeutsch­e Spitzenkla­sse, sondern auch die jüngsten Nachwuchs-Reiterinne­n und -Reiter beste Gelegenhei­ten, ihr Können zu präsentier­en, und dazwischen gab es in allen Klassen äußerst anerkennen­swerte Leistungen von Reiter und Pferd.

Durch eine große Anzahl von Sponsoren waren dafür eine ansehnlich­e Summe an Preisgelde­rn sowie schöne Ehrenpreis­e gestiftet worden. Dass dazu noch der einzige Unfall des viertägige­n Turniers wesentlich harmloser ausging, als zunächst befürchtet worden war, rundete das Bild eines hervorrage­nd gelungenen Festivals ab.

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Foto: Wilhelm Schmid Der neuseeländ­ische Reiter Richard Gardner hat am Wochenende den Großen Preis von Illertisse­n gewonnen.

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