Schwäbisch mit einer Prise Mediterran im Sportheim
Der SV Pfaffenhofen hat eine neue Pächterfamilie gefunden. Aurora Thaqi hat viel Erfahrung in der Küche
Pfaffenhofen Vom Wochenende an wird wieder gekocht im Sportheim des SV Pfaffenhofen: Zehn Monate lang war die Gaststätte geschlossen, am Samstag öffnet sie unter neuer Leitung. Aurora Thaqi freut sich als neue Pächterin des frisch renovierten Lokals mit ihrer Familie auf den Sprung in die Selbstständigkeit. „Ich habe sie zu diesem Schritt ermutigt“, erzählt Ehemann Bekim, der bei einem Ulmer Unternehmen arbeitet und künftig nach Feierabend seine Frau tatkräftig unterstützen will.
Wobei ihrer Aussage nach die Rollen klar verteilt sein sollen. „Ich bin für die Küche zuständig, er für die Arbeiten im Lokal“, sagt die 43-Jährige. Auch Sohn Ardit, 19 und derzeit Physik-Student in Tübingen, will in den Semesterferien seinen Eltern mit familiären Wurzeln im Kosovo und in Griechenland zur Hand gehen. Die dürften sich allerdings im gastronomischen Angebot nur bedingt niederschlagen. „Ich setze vor allem auf eine solide schwäbische Küche“, sagt Aurora Thaqi. Einzelne mediterrane Gerichte will sie als Ergänzung nicht ausschließen, ferner plant sie einmal pro Woche einen „Hähnchen-Tag“.
Endgültig mag sie sich noch nicht auf ein Konzept festlegen. Auf die Basis ihrer Speisekarte schon: Zwiebelrostbraten, Linsen, saure Kutteln und Kässpätzle unter anderem, die Klassiker hierzulande eben und herzhafte Brotzeiten inklusive. Aus gutem Grund: Mit diesem kulinarischen Repertoire hat sich Thaqi („ich koche mit Leidenschaft“) auch in den vergangenen mehr als 13 Jahren in den Küchen zweier bekannter Hotels in Ulmer Stadtteilen beschäftigt. Überdies sieht das seit etwa 20 Jahren verheiratete Paar am Ort durchaus „Bedarf für ein gutbürgerliches Speisen-Angebot“.
SVP-Vorsitzender Michael Pintleger, seit sieben Jahren für die Geschicke des Vereins mit ungefähr 1200 Mitgliedern in sechs Abteilungen verantwortlich, nickt jedenfalls zustimmend. „Ich freue mich sehr, dass jetzt wieder Leben in unser Lokal kommt und unsere Sportlerinnen und Sportler wieder einen ansprechenden Treffpunkt vorfinden“, sagt er.
Jetzt seien aber auch die Mitglieder gefordert, das Lokal wieder zu beleben. Und dies nicht nur nach Spielen und Trainingsabenden, sondern auch bei familiären Anlässen aller Art. Dabei macht Pintleger deutlich, dass in der mit rund 100 Plätzen größten Gaststätte des Kernorts über die Mitglieder hinaus alle Gäste willkommen sind.
Ohnehin sei das Lokal schon bisher von zahlreichen anderen Vereinen oder Gruppen zu Versammlungen und sonstigen Ereignissen genutzt worden. Von Musikern und der Feuerwehr etwa, aber auch vom Sozialverband VdK und der Arbeiterwohlfahrt. Der Sportverein jedenfalls habe mit einer gründlichen Renovierung das Seinige dazu getan, sagt Pintleger: neue Polster, Lampen und Vorhänge, dazu eine neue Theke und frische Farbe für die Wände. „Rund 14000 Euro hat der Verein insgesamt investiert, zudem viele Eigenleistungen“, berichtet der Vorsitzende.
Gleichwohl habe der SVP lange nach einem Nachfolger für Richard Forchhammer gesucht, der das Vereinslokal 16 Jahre lang bewirtschaftet hatte. Über das Internet sei der Kontakt zur neuen Pächterfamilie schließlich zustande gekommen. „Die schöne Lage war für uns entscheidend“, verrät Bekim Thaqi. „Die Voraussetzungen für einen Neustart des Lokalbetriebs sind doch prima“, sagt Pintleger und verweist auch auf den hellen Gastraum, die schöne Terrasse und eine Vielzahl an Parkplätzen. „Jetzt muss sich nur noch herumsprechen, dass man hier wieder gut einkehren kann.“