VR Bank: Umbau dauert ein Jahr länger
Bei der Sanierung der Filiale in der Marienstraße gab es unerwartete Probleme. Wie es jetzt weitergeht und was das Neu-Ulmer Geldinstitut an anderer Stelle vorhat
Neu Ulm Die Filiale der VR-Bank Neu-Ulm in der Marienstraße ist schon seit fast zwei Jahren geschlossen. Zum 30. September 2016 machte das Kreditinstitut dort zu, weil das Gebäude an der Insel saniert werden sollte. Ursprünglich wurde eine Wiedereröffnung bereits für das zweite Halbjahr 2017 anberaumt, was sich jedoch bald als unhaltbar herausstellte. Inzwischen musste der Zeitplan nochmals umgeworfen werden. „Wir sind ein gutes Jahr im Verzug“, sagte Wolfgang Kaimer, Pressesprecher der VRBank, auf Nachfrage. Während die oberen Stockwerke schon ganz gut aussehen, ist im Erdgeschoss noch immer Baustelle. Auch die Fassade ist noch nicht fertig.
„Grund für die Verzögerung ist die schlechte Bausubstanz des Gebäudes aus den 60er Jahren“, sagte Wolfgang Kaimer. „Man musste den Beton von Grund auf sanieren.“Erst mussten marode Betonstützen an der Außenseite des Hauses saniert werden, dann wurden auch im Inneren immer mehr Mängel festgestellt. Erst jetzt könnten die Arbeiten an der Fassade und am Vordach weitergehen, erläuterte der Spre- cher der VR-Bank. Im ersten Quartal 2019 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Weil die Baufirmen in der Region derzeit sehr gut ausgelastet sind, kann es aber durchaus zu weiteren Verzögerungen kommen.
Wenn die Flächen im Erdgeschoss fertig sind, will die VR-Bank dort eine Art „Zukunftsfiliale“eröffnen, in der verschiedene digitale Angebote getestet werden, beispielsweise Videoberatung. Die Räume im Erdgeschoss sollen flexibel genutzt werden. Das bedeutet auch, dass nicht immer die gleichen Mitarbeiter vor Ort sein werden. „Es ist ein Feldversuch von unserer Seite her“, sagt Wolfgang Kaimer. Neben dem Erdgeschoss gehören der VR-Bank Neu-Ulm auch das erste und sechste Obergeschoss des Gebäudes. Der Rest ist in der Hand von anderen Eigentümern. Ein Großteil der Räume wird von Ärzten genutzt.
Die Pläne für einen möglichen Neubau des Hauptsitzes an der Ludwigstraße hat die VR-Bank Neu-Ulm zunächst zurückgestellt. „Wir werden frühestens 2019 mit den Überlegungen beginnen“, sagte Sprecher Wolfgang Kaimer. Die Genossenschaftsbank will abwarten, wie es mit dem von der Stadt NeuUlm geplanten Umbau der Ludwigstraße in eine Flaniermeile weitergeht. Diese Umgestaltung in einen Stadtboulevard steht aber nicht vor 2020 an.
Sollte sich die VR-Bank NeuUlm für einen Neubau entscheiden, hätte sie in der Marienstraße und in Pfuhl Ausweichmöglichkeiten. Die Genossenschaftsbank mit etwa 330 Mitarbeitern hat derzeit 15 Geschäftsstellen, unter anderem in Weißenhorn. Dort wurde Anfang Juli das neue Verwaltungsgebäude an der Herzog-Georg-Straße eröffnet. Jetzt kommen noch zwei weitere Filialen dazu: die bisherigen Geschäftsstellen Holzheim und Finningen der Raiffeisenbank Holzheim. Nach dem positiven Votum der Mitglieder für die Verschmelzung der beiden Geldinstitute erfolgt zum 27. Oktober die technische Fusion der VR-Bank Neu-Ulm mit der Raiba Holzheim.