Neu-Ulmer Zeitung

Tassen, Teller und offene Türen

Geschirr, Dekoration und mehr: Am Wochenende schlendern Tausende über den Töpfermark­t auf dem Neu-Ulmer Petrusplat­z. Am Sonntag öffnen viele Geschäfte

- VON THERESA MOOSMANN

Neu Ulm Drehorgelm­usik begrüßt die Menschen, die unter Regenschir­men und mit warmen Jacken auf den Petrusplat­z strömen. Auf dem 33. Töpfermark­t in Neu-Ulm boten am vergangene­n Wochenende zahlreiche zumeist private Kunsthandw­erker Geschirr, Dekoration und Schmuck an. Bereits am Samstag war der Markt gut besucht – und auch am Sonntag lassen sich viele Besucher nicht von dem Nieselrege­n abschrecke­n.

Gudrun Oelmaier und ihre Tochter waren eigentlich nur auf Durchreise – doch sie sind sehr erfahrene Töpfermark­t-Besucher. „Wir waren dieses Jahr bereits auf zwei anderen Märkten, unter anderem in Überlingen“, sagt Oelmaier. „Mein Eindruck ist, dass hier in Neu-Ulm viele Menschen vor allem durchbumme­ln und nur kleinere Sachen kaufen.“Sie habe dagegen ein System, über Töpfermärk­te zu gehen und kenne ihre Stände. Präferenze­n hat sie dabei nicht: „Ich sehe mir alles gerne an.“Das lohnt sich – denn es gibt weitaus mehr zu sehen als nur braunes Tongeschir­r: Von handbemalt­en, bunten Tassen über Porzellans­chmuck neigen viele zu Pastellfar­ben und feinen Mustern aus Punkten und zarten Linien.

Entdecken kann man diesen Trend auch bei Antje Zipf aus Immenstadt im Allgäu. Schon seit über acht Jahren verkauft sie auf dem Töpfermark­t in Neu-Ulm ihre filigran gearbeitet­en Tassen und Teller. Viel verändert hat sich in ihren Augen nicht – manche Mythen halten sich sogar sehr hartnäckig. „Viele wissen nach wie vor gar nicht, dass Tongeschir­r spülmaschi­nenfest ist“, sagt die Keramikmei­sterin und lacht.

Neben vielen bekannten Aussteller­n gibt es auch Neulinge auf dem Markt. Dazu gehört German de Juana aus Katalonien. Gemeinsam mit seiner Frau verkauft er Figuren für den Garten: umschlunge­ne Pärchen oder träumerisc­he Kinder die im Gras liegen – die liebevoll gestaltete­n Keramikarb­eiten sollen weitaus mehr sein als nur ein Gartenzwer­g.

Wer sich für die Entstehung getöpferte­r Dinge interessie­rt, kann sich bei Rosalie Keil am Schautöpfe­rstand informiere­n. Spielerisc­h leicht sieht das Töpfern bei der erfahrenen Kunsthandw­erkerin aus, die für den Markt extra aus Saarburg angereist ist. „Das ist auch für Erwachsene immer wieder fasziniere­nd“, sagt die Pfälzerin. „Das Publikum auf dem Markt ist sehr ange- die Leute sind nach wie vor interessie­rt am Töpferhand­werk.“

Doch nicht nur auf dem Petrusplat­z tummeln sich am Sonntag die Menschen, auch der verkaufsof­fene Sonntag lockt mit über 80 geöffneten Geschäften in die Neu-Ulmer Innenstadt. Auf dem Rathauspla­tz sind unter dem Titel „Festa Italiana“italienisc­he Spezialitä­ten geboten: Neben Pasta, Pizza und Espresso können die Besucher verschiede- ne Vespa-Modelle bestaunen. Der Höhepunkt des Festes: der Auftritt der Original Eros Tribute Band, die mit Liedern von Eros Ramzotti für gute Stimmung bei trübem Wetter sorgt.

Neu-Ulms Citymanage­r Florian Fuchs zeigt sich am Sonntag „rundum zufrieden“. Die Geschäfte seien recht schnell gut gefüllt gewesen, auch Rathauspla­tz und Töpfermark­t seien für das Wetter gut benehm, sucht gewesen. „Viele waren mit Taschen unterwegs, haben also auch wirklich eingekauft“, freut sich Fuchs. Das Angebot hat nicht nur viele hiesige Bürger angelockt, sagt Fuchs mit Blick auf die Kennzeiche­n der Autos: „Das ganze Umland war hier gut vertreten.“

Mehr Bilder vom Töpfermark­t und dem verkaufsof­fenen Sonntag finden Sie auf nuz.de/bilder

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Am Stand von Gabi Winterl hilft Ines Schneider beim Verkauf der bunten Tassen und Teller. Neben dem Verkauf konnte am Schau töpferstan­d auch die Entstehung von Töpferware­n beobachtet werden.
 ??  ?? Reges Treiben: Auch in der Glacis Galerie entschiede­n sich dank verkaufsof­fenem Sonntag viele Menschen zu einem Einkaufsbu­mmel.
Reges Treiben: Auch in der Glacis Galerie entschiede­n sich dank verkaufsof­fenem Sonntag viele Menschen zu einem Einkaufsbu­mmel.
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Kunst für den Garten konnte am Stand von German de Juana bestaunt werden.

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