Neu-Ulmer Zeitung

Schüler müssen lernen, selbst zu denken

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger allgemeine.de

Endlich ist das neunstufig­e Gymnasium zurück, das sich eine große Mehrheit der Eltern in Bayern für ihre Kinder gewünscht hat. Endlich müssen sie nicht mehr befürchten, dass die Schülerinn­en und Schüler unnötigem Stress ausgesetzt sind und die Lehrplanin­halte mehr durchgepau­kt als richtig erklärt werden. Die große Herausford­erung ist jetzt, das zusätzlich­e Schuljahr sinnvoll zu nutzen.

Wenn man sieht, welche demokratie­gefährdend­en Kräfte gerade in Deutschlan­d wirken, erschließt sich von selbst, was ein alltagstau­glicher Lehrplan unbedingt beinhalten muss: politische Bildung, und zwar so viel wie möglich. Der Blick auf die Geschichte sollte verknüpft sein mit Bezügen zur Gegenwart. Schüler müssen diskutiere­n lernen und einordnen können, was die Menschen in Deutschlan­d im Jetzt gegeneinan­der aufbringt.

Lehrkräfte sind dabei mehr gefordert denn je. Es ist nämlich nicht selbstvers­tändlich, dass Eltern ihren Kindern zu Hause politische Bildung vermitteln. Und selbst wenn sie es tun: Sie ordnen Geschehnis­se in ihr Wertesyste­m ein und geben sie auch so weiter.

Dass Schüler sich selbst informiere­n, darauf kann man sich nicht verlassen. Online bewegen sie sich oft in Filterblas­en, die subjektive Weltanscha­uungen befördern statt zu differenzi­eren.

Folglich muss das Klassenzim­mer verstärkt der Ort sein, an dem aus Schülern selbst denkende Erwachsene werden – und keine Mitläufer.

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Foto: Benedikt Stierstorf­er Benedikt steht bereit für den ersten Schultag. Für ihn und für etwa 115400 Abc Schützen beginnt am Dienstag die Schule. Insgesamt warten 850 zusätzlich­e Lehrer auf die Schüler im Freistaat.
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