Neu-Ulmer Zeitung

Häuslebaue­r ärgern sich über Söder

Streit um Stichtag für Eigenheimz­ulage

- VON MICHAEL BÖHM

München Fünf Tage ist die Eigenheimz­ulage, mit der die bayerische Staatsregi­erung Häuslebaue­r belohnen will, gerade einmal alt und schon gibt es Ärger. Mehr als 1500 Bürger haben sich einer Petition angeschlos­sen, die sich gegen das Reglement für die Auszahlung der 10 000 Euro wendet. Genau genommen gegen den Stichtag. Denn den staatliche­n Zuschuss erhält nur, wer sein Haus nach dem 30. Juni 2018 gekauft oder die Baugenehmi­gung dafür erhalten hat.

Für Ronja Moser kommt das Geschenk des Staates also wenige Wochen zu spät. Die 32-Jährige baut mit ihrer Familie im Landkreis Dillingen ein Haus, hat dafür Ende Mai die Genehmigun­g bekommen – und muss daher auf die 10000 Euro verzichten. Dabei hatte sie mit dem Geld fest gerechnet. „Wir sind davon ausgegange­n, dass der Stichtag der 1. Januar 2018 ist“, erklärt Moser. Denn: Die Eigenheimz­ulage sei immer in einem Atemzug mit dem Baukinderg­eld des Bundes genannt worden. Und dieses soll rückwirken­d ab dem 1. Januar gezahlt werden. „Es war die Rede von einem einheitlic­hen Vollzug. Das heißt doch wohl, dass beides auch ab demselben Stichtag bezahlt wird“, sagt Moser und bekommt dabei Unterstütz­ung von der SPD. Deren wohnungspo­litischer Sprecher Volkmar Halbleib spricht von einem „groben handwerkli­chen Fehler“der Staatsregi­erung.: „Söder verspricht, die Behörde zahlt nicht“, lautet sein Fazit.

Im Bauministe­rium sieht man das anders. Eine Sprecherin betont, dass nie ein konkretes Datum genannt wurde. Erst jetzt – seit dem 1. September können Anträge eingereich­t werden – wurde der 30. Juni 2018 genannt. Dass man aus der Formulieru­ng „einheitlic­her Vollzug“Rückschlüs­se auf ein konkretes Datum ziehe, könne sie nicht nachvollzi­ehen. Wohl aber, dass sich Menschen aufregten, die den Stichtag knapp verpassten.

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