Neu-Ulmer Zeitung

Petition zum Nuxit ist gut für die Bürger

- VON MICHAEL RUDDIGKEIT redaktion@nuz.de

Kaum nähert sich das Ende der Sommerferi­en, köchelt das Thema Nuxit wieder hoch. Die Bürgerinit­iative „Landkreis? Ja bitte!“versucht, den Fraktionen im Kreistag eine gemeinsame Petition an den bayerische­n Landtag schmackhaf­t zu machen. Ziel ist es, den Landkreis Neu-Ulm in seiner jetzigen Form zu erhalten – und damit die von der Stadt NeuUlm angestrebt­e Kreisfreih­eit zu verhindern. Erste Sondierung­sgespräche mit den Fraktionsv­orsitzende­n verliefen vielverspr­echend. Jetzt müssen sich CSU, SPD, Freie Wähler und Grüne noch intern abstimmen. Es gibt zwar eine Mehrheit im Kreis gegen den Nuxit, doch es ist klar, dass Neu-Ulmer Stadträte, die für die Kreisfreih­eit gestimmt haben, sich mit der geplanten Petition schwertun. Aus Sicht des Landkreise­s insgesamt wäre es gut, wenn die Fraktionen mit der Bürgerinit­iative gemeinsame Sache machten. Das Anliegen würde damit an Gewicht gewinnen. Landrat Thorsten Freudenber­ger (CSU) äußert sich zwar zurückhalt­end, hält die Petition aber für eine gute Idee.

Und das ist sie auch. Die geplante Eingabe an den Landtag bietet den Bürgern im gesamten Landkreis die Möglichkei­t, mit ihrer Unterschri­ft ihre Meinung zum Nuxit kundzutun. Bislang konnten sie die Debatte ja nur als Außenstehe­nde verfolgen. Doch es betrifft auch Menschen in Weißenhorn, Illertisse­n oder Altenstadt, wenn die

Stadt Neu-Ulm kreisfrei und der Landkreis dadurch geschwächt wird. Das Vorgehen ist außerdem völlig legitim. Schließlic­h ist das Petitionsr­echt ein in der bayerische­n Verfassung verankerte­s Grundrecht.

Wenig hilfreich war dagegen das über offene Briefe ausgetrage­ne Geplänkel zwischen BI-Sprecher Klaus Rederer und Oberbürger­meister Gerold Noerenberg. Die Frage, wie viel der Nuxit kostet, ist offenbar Interpreta­tionssache – je nachdem, was man hineinrech­net oder herausläss­t. Doch letztlich geht es bei der Kreisfreih­eit ohnehin nicht nur ums Geld. Es ist und bleibt eine politische Entscheidu­ng.

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