Arbeit für Eltern: Jobcenter appelliert an Unternehmen
Neu Ulm Die großen Ferien neigen sich dem Ende zu: Für die Kleinsten werden bereits die Schultüten gepackt. Im Landkreis Neu-Ulm fiebern in diesem Jahr auch wieder Kinder, deren Familien derzeit Leistungen aus der Grundsicherung („Hartz IV“) beziehen, ihrem ersten Schultag entgegen.
„Bereits in den ersten Schuljahren brauchen Kinder Vorbilder, die ihnen vermitteln, dass Lernen und Arbeiten zum Leben gehören“, betont Richard Paul, Chef der Agentur für Arbeit Donauwörth. Zum Schulbeginn richtet er deshalb einen Appell gezielt an die Arbeitgeber der Region: „Ermöglichen Sie den Eltern dieser Kinder jetzt einen Neustart und bieten Sie ihnen berufliche Perspektiven an. Nutzen Sie die Chance, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter für Ihren Betrieb zu gewinnen.“Im Landkreis Neu-Ulm leben aktuell rund 860 Familien mit Kindern unter 18 Jahren, die aus verschiedenen Gründen auf Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen sind. Darunter rund 510 Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs alleine großziehen.
Bei den Bemühungen, Eltern die Rückkehr ins Berufsleben zu ermöglichen, sind Jobcenter und Arbeitsagentur auch auf das Engagement der Arbeitgeber der Region angewiesen: „Um den Spagat zwischen Elternsein und Beruf tatsächlich erfolgreich meistern zu können, sind familienfreundliche Rahmenbedingungen in den Betrieben – vor allem flexible Arbeitszeitmodelle – entscheidend“, so Beate Reize, Leiterin des Jobcenters Neu-Ulm. Der Bedarf an Teilzeitstellen sei gerade bei Eltern von kleineren Kindern groß. Auch Telearbeit könne sowohl Betrieben als auch Arbeitssuchenden neue Chancen eröffnen.
Arbeitgeber, die Jobs für Eltern anbieten möchten, können sich mit dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Donauwörth in Verbindung setzen. Dieser steht Unternehmen beratend zur Seite und stellt auch den Kontakt zu geeigneten Bewerbern her. Der Service ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr unter der kostenlosen Servicenummer 0800/4555520 erreichbar. (az)