Welterbetag im Blaubeurer „Urmu“
Blaubeuren Es war eine Sensation, als die nur sechs Zentimeter große Figur aus Mammutelfenbein im September vor zehn Jahren im Hohle Fels bei Schelklingen gefunden wurde. Inzwischen ist die 40000 Jahre alte „Venus vom Hohle Fels“weltberühmt – und ihr Fundort seit einem Jahr Teil des Unesco-Welterbes „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“. Das feiert das Urgeschichtliche Museum Blaubeuren (Urmu) am Sonntag, 9. September, zwischen 10 und 17 Uhr mit einem Welterbefamilientag.
Das Fest ersetzt in diesem Jahr den „Tag der offenen Höhle“am Geißenklösterle, da dort derzeit Erschließungsarbeiten durchgeführt werden. Die Besucher sind nun ins Blaubeurer Museum eingeladen, den zehnten Jahrestag der Venus mit vielen Führungen und Aktionen zu begehen. So dürfen Besucher Meilensteine der Geschichte in einer großen Kunstdruck-Aktion illustrieren. Eine Archäologin wird den aktuellen Fund des Jahres aus dem Hohle Fels – eine markierte Mammutrippe – vorstellen. Fachleute machen neueste Forschungsmethoden erlebbar und zeigen, wie man steinzeitliche Werkzeuge herstellt und Elfenbein bearbeitet. In der Steinzeitwerkstatt dürfen Besucher selbst Hand anlegen.
Ab 11 Uhr bietet das Urmu Führungen an. Die Sonderausstellung zeigt viele Funde aus den Welterbestätten und wird an diesem Tag zum letzten Mal zu sehen sein. Das zentrale Museum für Altsteinzeit in Baden-Württemberg und Forschungsmuseum der Uni Tübingen stellt das eiszeitliche Leben am Rand der Schwäbischen Alb vor 40 000 Jahren vor. Höhepunkte sind die älteste Kunst und die ältesten Musikinstrumente der Menschheit mit Originalfunden aus der Region. (az)