Wir schenken dir heute ein digitales Capito
Wir vom Capito-Team sind heute ganz aufgeregt. Heute ist nämlich ein ganz besonderer Tag. Capito gibt es zum ersten Mal auch in einer digitalen Kompaktausgabe. Wir schenken unseren Lesern heute eine Art Computerzeitung, in der sie sich durch über 20 Artikel und noch viel mehr Bilder klicken und wischen können. Diese Capito-Ausgabe kannst du auf dem Computer, dem Tablet oder auch auf dem Smartphone lesen. Ab 6 Uhr steht sie unter augsburger allge meine.de/capitokompakt online und ist natürlich kostenlos. Passend zum Schulanfang haben wir zu jedem Schulfach ein spannendes Thema ausgesucht. Außerdem bekommst du noch mehr Tipps von Gedächtnisprofi Christiane Stenger (siehe rechts), wie du einfacher lernen kannst. Und ein tolles Spiel, mit dem du dein Gehirn etwas trainieren kannst, haben wir auch eingebaut. Schließlich macht nicht nur Lesen schlau, sondern auch Spielen.
Wir wünschen dir viel Spaß mit der einzigartigen digitalen Capitoausgabe. Und wenn dir etwas besonders gut gefallen hat oder du etwas doof fandest – dann schreib uns einfach an capito@augsburger-allgemeine.de. Wir freuen uns auf deine Mail.
Dein
Team Dienstag geht die Schule wieder los und du wirst viele neues lernen. Manchmal ist es aber wie verflixt: Eine Information will einfach nicht in deinem Gehirn bleiben. Was du tun kannst, damit dir das Lernen leichter fällt, darüber haben wir mit Christiane Stenger aus München gesprochen. Die 31-Jährige ist Gedächtnisweltmeisterin und Gedächtnistrainerin. Sie meint: „Jeder kann lernen lernen.“Capito verrät sie ein paar Tricks. Christiane Stenger: Am Anfang gar nicht. Mein Problem war, dass ich mich in der Schule sehr gelangweilt hatte. Als ich eine Schulklasse übersprang, war es dann besser. Mit zehn Jahren fing ich mit dem Gedächtnistraining an und das machte mir Spaß. Ich nahm an Wettbewerben teil, lernte, mir Zahlenreihen zu merken. Allerdings dauerte es dann noch ein paar Jahre, bis ich die Techniken auch beim Lernen für die Schule einsetzte. Vom Ergebnis war ich dann ganz verblüfft. Plötzlich schrieb ich in Geschichte eine Eins, weil mir das Lernen nun Spaß machte. Außerdem war ich motivierter, weil mein Lehrer zu mir sagte: Wenn du gute Noten schreibst, darfst du zwei Klassen überspringen. Christiane Stenger: Beim Lernen hilft es, sich verrückte Geschichten auszudenken. Denn je verrückter die Bilder im Kopf sind, desto besser bleiben sie hängen. Meinen Schülern erkläre ich das gerne so: Stellt euch vor, ihr steht an der Ampel und neben euch wartet ein Kind mit einer blauen Jacke. Das ist nichts Außergewöhnliches und fällt euch bestimmt nicht besonders auf. Hat das Kind aber ein Eichhörnchenkostüm an und macht einen Purzelbaum, wird euch das nicht so schnell aus dem Kopf gehen. Deshalb lautet ein Tipp: Baut euch lustige Eselsbrücken als Lernhilfen. Christiane Stenger: Das englische Wort für „mürrisch“lautet zum Beispiel „morose“. Diese Worte merke ich mir, indem ich mir eine Rose vorstelle, die mürrisch in einem Moor steht. Christiane Stenger: Genauso. Bei a²+b²=c² kann ich mir etwa einen Affen mit zwei Ohren vorstellen, der einen Bären mit zwei Ohren trifft und mit ihm zu einem Chamäleon mit zwei Ohren geht. Schön verrückt. Das bleibt im Kopf. Christiane Stenger: Am Anfang schon, aber es hilft wirklich. Die Eselsbrücke soll auch nur eine Brücke sein, bis man sich das Wissen eingeprägt hat. Das geschieht durch Wiederholung. Christiane Stenger: Das ist ganz unterschiedlich. Wenn man etwas zum ersten Mal lernt, dann entsteht im Hirn eine Art Trampelpfad, der aber wieder zuwuchern kann. Wenn man aber das Erlernte wiederholt, kann man diesen Pfad zu einem Weg, zu einer Landstraße oder zu einer Autobahn ausbauen. Durch Wiederholungen verstärkt das Gehirn die neuen Verknüpfungen. Wenn man die erlernten Informationen sieben Mal innerhalb von vier Wochen wiederholt, bleiben sie längerfristig hängen. Christiane Stenger: Ja, für den Test reicht das. Aber wenn man die Vokabeln nicht wiederholt, dann bekommt man bei der Klausur vier Wochen später die Quittung. Daher rate ich, Vokabeln mit Karteikarten zu lernen. Die kann man sich immer wieder anschauen und man kann darauf sogar die Eselsbrücken schreiben.
Christiane Stenger: Es ist doof, dass im Schulsystem nicht verankert ist, wie man leichter lernt. Auch viele Lehrer kennen diese Tricks nicht. Ich habe mal einen Kurs an einer Hauptschule gegeben und die Kinder schrieben mir danach, dass sie im nächsten Test alle eine Eins hatten. Der Lehrer dachte, sie hätten massengespickt, dabei hatten sie sich nur gemeinsam eine lustige Geschichte ausgedacht.