„Kinder leiden ganz unterschiedlich“
Wenn Mama und Papa sich trennen, ist das für Kinder häufig schlimm. Denn sie stehen immer zwischen den Eltern. Die Diakonie hilft Trennungskindern nun mit einer Gruppe
Dass Mama und Papa ab und zu streiten, ist ganz normal. In manchen Familien kommt es aber vor, dass die Eltern sich nicht mehr verstehen und sich daher trennen. Für Kinder ist das besonders traurig. „Sie können die Trennung und Scheidung nur schwer verstehen und müssen dennoch damit zurechtkommen“, sagt Ute Gagesch, Expertin beim Diakonischen Werk Augsburg. Sie und ihr Kollege Franz Kirschner bieten ab Oktober eine Gruppe für „Trennungskinder“zwischen sieben und zehn Jahren an. Mit Capito hat sie darüber gesprochen, wie solche Kinder sich fühlen und warum dieses Angebot wichtig ist. die Familie nun nicht mehr gemeinsam in den Urlaub fahren wird. Alles wackelt für sie. Sie machen sich Sorgen, wie es weitergeht. Sie machen den Eltern auch Vorwürfe. Viele sind mit der Situation überfordert. Teenager neigen dann dazu, sich von den Eltern zurückzuziehen und sich mehr auf Gleichaltrige zu besinnen.
Gagesch: Es ist wichtig, dass sie einen neutralen Ort haben, an dem sie ihre Gefühle ansprechen können. Das heißt: Hier gibt es niemanden, für den sie Partei ergreifen müssen. Sie sehen, dass es Kinder gibt, denen es ähnlich geht. Und sie erfahren, dass es gut ist, die Gefühle zuzulassen und nicht zu unterdrücken: Ärger, Liebe, Trauer, Verlust, Wut. Weil sich Mädchen manchmal leichter mit Frauen und Jungen mit Männern über ihre Gefühle unterhalten, betreue ich die Kindergruppe zusammen mit einem Kollegen.
Gagesch: Wir zeigen ihnen, wohin sie ihre Gefühle richten können. Ob sie zum Beispiel einem Teddy davon erzählen oder ihre Gefühle aufschreiben. Oder ob sie mit uns Experten reden. Wichtig ist: Sie sollen ihre Gefühle rauslassen. Wir zeigen ihnen auch, dass sie nicht der Knackpunkt sind, damit Mama und Papa weniger streiten. Und wir geben ihnen Tipps, wie sie sich verhalten können, wenn die Eltern sich wieder streiten. Liebe Kinder, Oma Johanna hat mir am Telefon erzählt, dass ihr neulich auf Capito das lustige „Gespräch“zwischen einer Zwetschge und einer Pflaume gelesen habt. Danach ist euch die heutige „Frage der Woche“eingefallen und ihr habt sie erst Oma Johanna gestellt, weil die ja einen Birnenbaum hat und sich mit Obst auskennt.
Weil Oma Johanna die Antwort nicht ganz genau wusste, hat sie also Capito angerufen. Leider kennt sich das CapitoTeam abseits von Marillenknödeln auch nicht sehr gut mit dem Obst aus – aber es kennt eine Expertin für Pflanzen: Christine Messineo-Gleich vom Botanischen Garten in Augsburg. Sie hat Gartenbau studiert und ist eine Fachfrau für Botanik. Botanik ist die Wissenschaft von den Pflanzen. Christine MessineoGleich hat für euch noch einmal in ihren schlauen Büchern nachgesehen. Da steht: „Marillen sind botanisch gesehen dasselbe wie Aprikosen.“In Österreich und im süddeutschen Raum werden Aprikosen einfach Marillen genannt. Der lateinische Name ist für Marille wie Aprikose: Prunus armeniaca.
Die Antwort auf eure Frage lautet also: Die Marille ist eine Aprikose. Aber sie ist mit der Zwetschge und Pflaume verwandt. Denn ob orange oder lila – diese runden Früchte gehören laut der Expertin zur Familie der Rosengewächse. Wie Kirschen, Äpfel, Erdbeeren und die Birnen an Oma Johannas Birnenbaum übrigens auch.