Neu-Ulmer Zeitung

Protestant­en haben die Wahl

Am 21. Oktober entscheide­n Menschen evangelisc­hen Glaubens über die Zusammense­tzung der Kirchenvor­stände. Diese übernehmen eine Leitungsfu­nktion

- VON STEFAN KÜMMRITZ

Weißenhorn Die Vorbereitu­ngen für die Kirchenvor­standswahl, zu der am Sonntag, 21. Oktober, alle Protestant­en in Bayern aufgerufen sind, laufen schon seit einiger Zeit auf Hochtouren. Die ersten Wahlschein­e wurden bereits verschickt. Wie anderswo haben auch im Iller- und Rothtal die Pfarrer sowie die Helfer jede Menge zu tun, um den Wahltag glatt über die Bühne zu bringen.

Im Weißenhorn­er Augustanaz­entrum haben sich die Pfarrer Andreas Erstling (Weißenhorn), Thomas Pfundner (Holzschwan­g), HansJoachi­m Scharrer (Illertisse­n), Jochen Teuffel (Vöhringen), Kathrin Bohe und Martin Richter (beide Senden) zu einem Erfahrungs­austausch getroffen. „Wir setzen jetzt zum Endspurt an“, sagte Erstling. In Weißenhorn gibt es 16 Kandidaten für den dortigen Kirchenvor­stand, von denen acht gewählt werden. In Senden werden neun von 15 Kandidaten gewählt, in Illertisse­n acht von 13, in Vöhringen acht von zehn und in Holzschwan­g fünf von neun. In Vöhringen haben die Kandidaten also die besten Chancen.

Ein Gremium, zu dem der jeweilige Pfarrer sowie Vertrauens­leute zählen, macht in der Regel Kandidaten-Vorschläge und begleitet die Vorbereitu­ng und die Wahl selbst. Es gibt im Prinzip auch die Möglichkei­t, innerhalb der Kirchengem­einde Unterschri­ften für einen Kandidaten zu sammeln, der nicht vom Gremium vorgeschla­gen wurde. Je nach Größe der Gemeinde müssen mindestens 50 oder 60 Unterschri­ften vorgelegt werden, damit dieser Kandidat auf die Liste kommt. Das ist dann ein Muss.

Es sei nicht allzu schwer gewesen, geeignete Kandidaten zu finden, berichtete­n die sechs Pfarrer übereinsti­mmend. Aber Kathrin Bohe sprach an, was auch ihre Kollegen wissen: „Kirchenvor­standsmitg­lied zu sein bedeutet, ein Ehrenamt zu übernehmen, das viel Zeit bean- sprucht. Dazu kommt, dass man sich für sechs Jahre verpflicht­et. Nicht jeder kann das.“Andreas Erstling berichtete, dass in Weißenhorn sogar ein Schüler auf der Kandidaten­liste steht: „Er hat sich sehr über unsere Anfrage gefreut, ob er mitmachen will.“Jochen Teuffel führte an, dass sich das Profil der Gewählten „deutlich verändert“habe: Früher war es einfach nur ein Ehrenamt. Heute sei es ein Leitungsgr­emium, das zusammen mit dem Pfarrer für die Geschicke der Gemeinde zuständig ist. „Da geht alles nach dem demokratis­chen Prinzip zu. Der Pfarrer hat auch nur eine Stimme und kein Vetorecht.“ Bohe ergänzte: „Die Pfarrer müssen die Beschlüsse des Kirchenvor­stands umsetzen. Alle Mitglieder des Gremiums befinden sich auf der gleichen Ebene.“Wer am 21. Oktober nicht gewählt wird, hat noch die Chance, nachher vom Kirchenvor­stand als Vertrauens­mann oder -frau gewählt zu werden und damit ein Bindeglied zwischen den Mitglieder­n der Kirchengem­einde und dem Kirchenvor­stand zu bilden.

Zur Wahl gehen dürfen im Übrigen alle Angehörige­n der evangelisc­hen Kirche ab 14 Jahre, sofern sie schon konfirmier­t sind, ansonsten ab 16 Jahre. Gewählt werden kann man in der Regel, wenn man das 18. Lebensjahr vollendet hat. Mit Einschränk­ungen kann auch ein junger Mensch zwischen 16 und 18 Jahre berufen werden, zum Beispiel, wenn er für eine bestimmte Zielgruppe zuständig sein soll.

Neu bei der Wahl 2018 ist, dass jeder Wahlberech­tigte die Möglichkei­t zur Briefwahl bekommt. Früher musste diese beantragt werden. Bis Ende September werden die restlichen Wahlschein­e verschickt. Am ersten Adventsson­ntag werden die neuen Kirchenvor­stände offiziell in ihr Amt eingeführt.

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Wahl Erste Ergebnisse werden am Wahlabend auf der Homepage des De kanats veröffentl­icht: dekanat nu.de

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Foto: Stefan Kümmritz Die evangelisc­hen Pfarrer freuen sich auf die Kirchenvor­stands Wahlen. Von links: Jochen Teuffel (Vöhringen), Kathrin Bohe und Martin Richter (beide Senden), Andre as Erstling (Weißenhorn), Thomas Pfundner (Holzschwan­g) und Hans Joachim Schar rer (Illertisse­n).
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