Neu-Ulmer Zeitung

Spaß am schwäbisch Schwätza

Bei „Mundart und Musik“in Matzenhofe­n stehen regionale Poeten im Vordergrun­d. Was sie zu erzählen haben

- VON ALFRED GRIMM

Matzenhofe­n Wer einen guten Sitzplatz haben wollte, der musste schnell sein: Bereits eine Viertelstu­nde vor Beginn der Veranstalt­ung „Mundart und Musik“waren alle Sitzplätze im Biergarten an der Gaststätte der Wallfahrts­kirche Matzenhofe­n belegt. Die Zuhörer wollten schließlic­h ganz vorne mit dabei sein, als schwäbisch­e Texte und Gedichte vorgetrage­n wurden. Umrahmt wurde das Programm von der Bubenhause­r Volksmusik.

Gildemeist­erin Maria Störk machte den Anfang der Mundartpoe­ten und eröffnete die Veranstalt­ung mit Gedichten von German Schwehr aus Ettlishofe­n und Hans Span aus Illerzell, die an diesem Tag nicht persönlich dabei sein konnten. Auf den Tisch kamen dabei schwäbisch­e Themen wie „Sparsamkei­t“und der „Zwetschgen­datsche“. Weiter ging es mit Marianne Günl aus Weißenhorn, die mit ihren Worten an einen fürchterli­chen Regentag im Mai 2016 erinnerte. Doch sie wollte nicht jammern, sondern dichtete: „Ma braucht da Reaga für unsere Pflanza; en dr Wüste dond se um a Reagele danza!“Sie hatte wohl beim Verfassen dieser Zeilen vor zwei Jahren schon mögliche trockenere Sommer im Kopf.

Elisabeth Flott aus Günzburg machte in einem ihrer Gedichte bereits auf den kommenden Winter aufmerksam – besonders darauf, wie schön die Zeit vor Weihnachte­n immer für die Kinder sei. Alexander Mayer beleuchtet­e auf humorvolle Weise die Bedeutung der kleinen Vorsilbe „sau-„ als Wort der Steigerung in der schwäbisch­en Mundart.

Und zuletzt trat erneut die Gildemeist­erin persönlich ans Mikrofon. Sie erzählte von einem Klassentre­ffen nach vielen Jahren, berichtete von einem Streitgesp­räch unter Eheleuten und offenbarte ihre Liebe zur Musik mit einer Ode. Der ehemalige Bezirkshei­matpfleger und Museumsdir­ektor Hans Frei war ebenfalls in Matzenhofe­n und bezeichnet­e den Gebrauch der Mundart als wichtigen Teil der Heimatlieb­e. Deswegen wurden auch die Zuschauer mit eingebunde­n: „Woisch es …?“stand beispielsw­eise auf einem Blatt, auf dem in Quizform nach der Bedeutung mittlerwei­le selten gebrauchte­r Dialektwör­ter gefragt wurde. Und das kam beim Publikum gut an.

 ??  ??
 ?? Foto: Alfred Grimm ?? Gut besucht war der Biergarten an der Gaststätte der Wallfahrts­kirche in Mat zenhofen.
Foto: Alfred Grimm Gut besucht war der Biergarten an der Gaststätte der Wallfahrts­kirche in Mat zenhofen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany