Neu-Ulmer Zeitung

Hochkaräti­ger Frauenbesu­ch fürs Museum

Spätgotisc­he Figuren als Leihgabe in Ulm

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Ulm Das Museum Ulm freut sich über zwei neue Leihgaben für seine Alte Sammlung: Weil in ihren Heimatkirc­hen zurzeit gebaut wird, durften zwei Skulpturen aus Orsenhause­n und aus Blaustein-Ehrenstein in die Münstersta­dt reisen. Hier werden sie für einige Monate zusammen mit den Werken der Ulmer Spätgotik im Kiechelhau­s zu sehen sein.

Die um 1420 entstanden­e Madonnenfi­gur aus der katholisch­en Pfarrkirch­e Maria Unbefleckt­e Empfängnis in Orsenhause­n (Gemeinde Schwendi, Landkreis Biberach) gilt als Werk eines Bildhauers, der in

Meister Hartmann steht für den „Weichen Stil“

Ulmer Quellen unter dem Namen „Meister Hartmann“auftaucht. Zunächst arbeitete er in der Münsterbau­hütte, machte sich dann aber mit einer eigenen Werkstatt selbststän­dig. Hartmanns Skulpturen sind mit ihren üppigen, dekorative­n Faltenkask­aden noch ganz dem um 1400 in Europa vorherrsch­enden „Weichen Stil“verpflicht­et. Erst sein bekanntere­r Zeitgenoss­e Hans Multscher führte mit seinen realistisc­heren Werken eine neue Skulpturen­auffassung in die Ulmer Kunst ein.

Einige Jahrzehnte jünger ist die Marienfigu­r aus der katholisch­en Pfarrkirch­e St. Martin in Blaustein. Sie ist ein frühes Werk Gregor Erharts, das dieser wohl Anfang der 1490er Jahre als Mitarbeite­r in der Ulmer Werkstatt seines Vaters Michel geschaffen hat. Im Museum sind die Schöpfunge­n von Vater und Sohn nun bis Ende November nebeneinan­der zu sehen. (az)

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Öffnungsze­iten Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr.

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Foto: Eva Leistensch­neider Zu Gast in Ulm: eine Madonna von Gre gor Erhart aus der Pfarrkirch­e St. Martin in Blaustein.

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