Mann gegen Mann
In Paris treffen die besten Golfer aufeinander. Beim legendären Wettstreit der Kontinente sind die Amerikaner Favorit, das europäische Team baut auf die Heimstärke der vergangenen Jahrzehnte. 24 Protagonisten im Kurzporträt
● Alex Noren (Schweden – 18 – 36 – 0). Gewann seit Mitte 2016 sechs Turniere auf der European Tour und zählt zu den ganz heißen Eisen im Team. Mit dem Sieg bei der French Open entschied der Schwede Ende Juni zudem die Generalprobe im Le Golf National für sich.
● Paul Casey (England – 21 – 41 – 3). Einer von nur sechs Spielern, denen im Ryder Cup ein hole-in-one glückte (2006 im irischen K Club). Der erfahrene Engländer weiß spielerisch, taktisch und auch kämpferisch zu überzeugen.
● Henrik Stenson (Schweden – 24 – 42 – 4). Der wohl coolste aller Spieler, genannt „The Ice Man“. Blickt immer gleich streng, gilt aber als äußerst freundlich und witzig. Im Vierer mit Justin Rose schier unschlagbar. Wohl der Grund, warum Stenson trotz zuletzt durchwachsenen Leistungen eine der vier Wildcards bekam. Fiel zu Beginn des Jahres lange Zeit mit einer Verletzung aus.
● Tyrrell Hatton (England – 26 – 26 – 0). Qualifizierte sich souverän als Dritter der Punkterangliste fürs europäische Team. Schon aufgrund seines Temperamentes eine Bereicherung für den Ryder Cup. Hadert vor allem nach verschobenen Putts mit allem. Mit sich, dem Grün, dem Putter, dem Wind ...
● Sergio Garcia (Spanien – 28 – 38 – 8). Eine Ryder-Cup-Legende, aber seit Monaten außer Form. Captain Bjørn vertraut ihm dennoch. Unvergessen: Garcias Match vor zwei Jahren gegen Phil Mickelson, als beide beim Unentschieden zusammen 19 Birdies spielten.
● Thorbjørn Oleson (Dänemark – 45 – 28 – 0). Auch wenn sich der Däne mit konstant guten Ergebnissen direkt für das Gipfeltreffen in Paris qualifizierte, dürfte er nicht zur ersten Wahl zählen. Bleibt abzuwarten, ob Oleson in den Vierern zum Einsatz kommt oder erst im Einzel sein Debüt gibt. Eng mit Captain Bjørn befreundet.
● Ian Poulter (England – 34 – 40 – 5). Der personifizierte Ryder Cup, Mister 100000 Volt. Wenn er den Platz betritt, ist Hochspannung angesagt und fühlbar. In seinen bisherigen Einzeln ungeschlagen! ● Patrick Reed (15 – 28 – 2). Kaum einer ist von sich so überzeugt wie der 2018-Masters-Champion Patrick Reed. Beim Ryder Cup in Chaska der Held, der Amerika zum Sieg peitschte. Keiner wollte die Trophäe mehr als er. Das bekam auch Rory McIlroy in einem denkwürdigen Einzel zu spüren.
● Bubba Watson (14 – 39 – 3). Weint gerne. Ob als Spieler nach Major-Siegen oder als Vice Captain beim Triumph im Hazeltine National Golf Club – Watson ist nah am Wasser gebaut. Gewann das wichtigste Matchplay-Turnier des Jahres auf der PGA Tour. Wird in Paris auf jeden Fall eine Träne vergießen. Egal, ob die Amerikaner gewinnen oder verlieren. ● Webb Simpson (16 – 33 – 2). Nachdem er zwischenzeitlich von der ganz großen Bühne verschwunden war, meldete sich der U.S. Open-Champion aus dem Jahr 2012 in der vergangenen Saison eindrucksvoll zurück. Man darf gespannt sein, ob der 33-Jährige seine starken Leistungen auf höchstem Matchplay-Level bestätigen kann.
● Phil Mickelson (25 – 48 – 11). Seit 1995 ist „Leftie“, wie die Amerikaner ihren Liebling nennen, durchgehend im Team. Der Linkshänder ist ein Magier im kurzen Spiel und auf den Grüns. Mit 48 Jahren der älteste und erfahrenste aller 24 Protagonisten.
● Tiger Woods (13 – 42 – 7). Endlich hat er es geschafft: Mit seinem 80. Sieg auf der PGA-Tour brachte er am Sonntag den East Lake Golfclub in Atlanta zum Beben. Wurde gefeiert wie ein Messias. Furyk muss das geahnt haben und hatte schon zuvor die Wildcard für den Tiger gezückt. Die Legende ist nach einer langen Durststrecke zurück.
● Tony Finau (17 – 29 – 0). Mit 1,93 Meter neben Dustin Johnson der zweite Riese im US-Team. Überzeugte bei den Majors, den wichtigsten Turnieren im Golf. Überragend seine Auftritte in den Finalturnieren um den FedEx-Cup.
Es treten an: Longhitter, ein Zauberer und der „Golfgott“