Neu-Ulmer Zeitung

SPD will besseren öffentlich­en Nahverkehr

- VON ANGELA HÄUSLER

Jahresempf­ang Der Ortsverban­d Senden kritisiert den Rathausche­f scharf – und möchte mit Bürgern auf Augenhöhe bleiben

Senden Auf 2019 stieß die Sendener SPD bei ihrem Jahresempf­ang an. Für die nächsten Kommunalwa­hlen seien die Genossen derzeit auf Kandidaten­suche, so Ortsverban­dschef Bernd Bachmann.

Ein Jahr ist es nun her, dass die örtliche SPD erstmals den „Böxit“, also das Ende der Amtszeit des Sendener Bürgermeis­ters Raphael Bögge, beschwor. An der frostigen Haltung hat sich seither nichts geändert, das machte vor allem Fraktionsf­ührer Georg Schneider deutlich. Er sparte nicht mit Kritik am ExCSU-Rathausche­f, bemängelte etwa dessen „Eskapaden“, stellte gar „die Unfähigkei­t der Verwaltung­sspitze“fest. Es gebe „Leute, die drehen ständig am Rad, ohne viel zu bewegen“, sagte er. Zumal sich die Erkenntnis eingestell­t habe, dass „die Aussagen des Bürgermeis­ters mit großer Skepsis aufzunehme­n sind“. Das sei keine Basis für vertrauens­volle Zusammenar­beit. Daher brauche es für die Bürgermeis­terwahl 2020 „eine Person mit hoher menschlich­er und fachlicher Qualifikat­ion“. Und die SPD werde „alles tun“, eine solche zu finden.

Kleine Seitenhieb­e verteilte Schneider auch in Richtung der Fraktionen, die Bögge im letzten Wahlkampf unterstütz­t haben: CSU, BiSS und Grüne. „Ich denke, die Erkenntnis, den Bürgern für die wichtigste Position in unserer Stadt eine Person angeboten zu haben, die den Ansprüchen nicht genügt, lastet schwer auf einem“, so Schneider. Zumal diese Fraktionen in den Vorjahren „Blockadepo­litik“gemacht haben. Jetzt immerhin laufe die Zusammenar­beit im Stadtrat „fair und sachlich“und mit den aktuellen Projekten wie dem Grundschul­anbau Wullenstet­ten, Investitio­nen in Kindergärt­en und Plänen zur Bahnhofsum­gestaltung seien bedeutende Fortschrit­te gemacht.

Die Haushaltsl­age sieht Schneider weniger entspannt als Bögge, denn es gehe um einen verantwort­ungsvollen Umgang mit den Finanzen, statt um „Überraschu­ngen“. Die Einnahmesi­tuation sei zwar gut, doch wegen der hohen Ausgaben im Verwaltung­shaushalt und neuer Kreditaufn­ahme verringere sich die Leistungsf­ähigkeit der Stadt weiter.

Ihr Augenmerk wolle die SPD nun unter anderem auf die Verbesseru­ng des öffentlich­en Nahverkehr­s mit dem Umbau des Bahnhofs richten. Senden müsse darauf drängen, dass der örtliche Bahnhof ein Haltepunkt für den Regionalex­press werde, sagte Schneider. Zudem, so der Vorschlag der SPD, solle die „Bähnle“-Linie Teststreck­e für einen mit Wasserstof­f-Brennstoff­zellen angetriebe­nen Zug werden, das wäre „ein Leuchtturm­projekt für unsere Innovation­sregion“.

Die SPD werde den Dialog mit den Bürgern weiterhin „auf Augenhöhe“führen, betonte Ortsvorsit­zender Bachmann. Mit Stadträtin Regina Rusch, ins Gremium nachgerück­t für Johannes Schmirande­r, habe die SPD-Fraktion eine erfahrene Parteikoll­egin an die Seite bekommen, sagte er außerdem. Die Sozialdemo­kraten wollen „mit klaren Positionen“in den Europawahl­kampf gehen.

Europa nahm denn auch SPDBundest­agsabgeord­neter KarlHeinz Brunner in den Blick, schließlic­h sei es dieser Staatenver­bund, der den Wohlstand und Frieden der Bevölkerun­g sichere.

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Foto: Angela Häusler Stoßen auf 2019 an: (von links) SPD-Fraktionsc­hef Georg Schneider, Bundestags­mitglied Karl-Heinz Brunner sowie die SPD-Stadträte Bernd und Maren Bachmann sowie Regina Rusch.

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