Neu-Ulmer Zeitung

Senden zahlt mehr für Bildung

- VON CAROLIN LINDNER

Haushalt I Im Verwaltung­setat stehen sechs neue Stellen für Rathaus und Kindergärt­en. Zudem wird die Sozialarbe­it an Grundschul­en aufgestock­t. Die Beratung läuft erstaunlic­h ruhig

Senden Relativ geräuschlo­s ist die Beratung über den Entwurf des Haushalts vonstatten­gegangen. Wo die Sendener Räte noch im vergangene­n Jahr um zahlreiche Positionen gefeilscht und kleine Beträge zusammenge­strichen haben, kamen in diesem Jahr nur einige Nachfragen. In Senden wird meist an zwei Abenden über den Etat gesprochen: Am vergangene­n Dienstag ging es um den Verwaltung­shaushalt, der die laufenden Einnahmen und Ausgaben beinhaltet. Am heutigen Donnerstag steht dann der Vermögensh­aushalt auf der Liste, in dem die Investitio­nen für kommende Projekte enthalten sind.

Mit am meisten diskutiert wird generell über den Stellenpla­n, denn die Personalko­sten betrugen in Senden schon 2017 rund zehn Millionen Euro, im aktuellen Plan sind sie mit 11,4 Millionen Euro angegeben. Doch auch in diesem Bereich genehmigte­n die Räte des Hauptaussc­husses fast alle von der Verwaltung gewünschte­n Stellen, etwa für Kindergärt­en und in der Verwaltung, deren Mitarbeite­r eigenen Angaben nach stark überarbeit­et sind (wir berichtete­n).

Insgesamt kommen sechs Stellen dazu, dafür fallen zwei andere weg. Verwunderu­ng gab es über zwei Stellen, die höhergrupp­iert werden sollten – und das gleich um zwei Stufen, obwohl die Mitarbeite­r weiterhin derselben Tätigkeit nachgehen. Laut Walter Gentner von der Verwaltung haben die Arbeitnehm­er selbst eine Überprüfun­g angeregt, dabei sei die neue Entgeltgru­ppe herausgeko­mmen. Wie das sein könne, dass die Verwaltung gleich um zwei Ebenen zu niedrig ausgeschri­eben habe, wollten Arne Sandberg (UBG) und Maren Bachmann (SPD) wissen. Die Höhergrupp­ierung liege auch daran, dass die Mitarbeite­r sich weitergebi­ldet haben, so Bürgermeis­ter Raphael Bögge.

Zudem wird die Schulsozia­larbeit intensivie­rt. An der Bürgermeis­terEngelha­rdt-Grundschul­e Senden und der Grundschul­e Wullenstet­ten wird das Personal dafür um jeweils eine 0,25-Stelle aufgestock­t. Diese trägt die Stadt auf eigene Rechnung, doch es sei gut möglich, dass der Landkreis die Kommunen unterstütz­t, so Gentner. Dies bestätigte auch Claudia Schäfer-Rudolf (CSU), die Mail-Kontakt zu Landrat Thorsten Freudenber­ger aufgenomme­n hat. Zudem, so die CSUChefin, habe das Kultusmini­sterium eine Initiative zur Schulsozia­larbeit aufgelegt, mit der ebenso Stellen gefördert werden. Auf Wunsch der CSU bespricht die Verwaltung nun mit dem Schulamt Neu-Ulm und dem Kultusmini­sterium, wie ein solcher Antrag auf den Weg gebracht werden kann.

Im Haushaltse­ntwurf selber haben die Räte über einen Satz diskutiert. Dort steht als Ziel, die Gewerbeste­uer auf lange Sicht senken zu wollen. Sandberg sah für die nächsten zehn Jahre keine Chance, dies umzusetzen, und wollte den Satz Volumen Vermögensh­aushalt Verwaltung­shaushalt Zuführungs­rate Kreisumlag­e

1,25 Millionen 12,4 Millionen (rund zwei Millionen mehr als im Vorjahr) 3,3 Millionen

Entnahme Rücklagen

53,1 Millionen Euro 8,9 Millionen 44,2 Millionen

streichen. Die Mehrzahl stimmte jedoch dagegen, der gute Wille dazu könne durchaus schriftlic­h festgehalt­en werden, so der Tenor. Große Defizite macht die Stadt weiterhin mit dem Bürgerhaus (rund eine halbe Million Euro). Theo Walder (CSU) hakte nach, wie es mit einer Privatisie­rung aussieht. Man habe Gespräche ohne Ergebnis geführt, so Bögge. Zur Sprache kam auch das große Defizit der Kindergärt­en, das die Stadt, wie berichtet, in diesem Jahr vorauszahl­t. Dieses werde vermutlich noch etwas höher ausfallen als die veranschla­gten 1,9 Millionen Euro, so Kämmerer Manuel Haas. Zum Defizitaus­gleich dazu komme, dass bereits Personal für den Kindergart­en an der Weberei aufgebaut werde, das noch nicht gebraucht wird. Doch es sei schwierig, auf einen Schlag 35 Erzieher zu finden.

Zahlen und Eckdaten des Haushaltse­ntwurfs 2019

Kredite 1,85 Millionen

Schulden 11,25 Millionen Schlüsselz­uweisung geschätzt 3,5 Millionen, jedoch bisher unbekannt

Stellen Sechs Stellen werden neu geschaffen, etwa in der Bau-,

Haupt- und Finanzverw­altung und in Kindergärt­en. Zugleich fallen zwei Stellen weg. (az)

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Archivfoto: Alexander Kaya Der Verwaltung­shaushalt wurde in Senden vorberaten.

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