Neu-Ulmer Zeitung

Ein sehr tendenziös­er Artikel

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Zum Bericht „Ein Geheimnis trug zur Entstehung von Marienfrie­d bei“vom 12. Februar:

Als Rektor der Gebetsstät­te Marienfrie­d möchte ich zu diesem Artikel Stellung beziehen. Zur Beurteilun­g angebliche­r Erscheinun­gen kennt die Kirche drei verschiede­ne Urteile: „constat de supernatur­alite“

(Es steht fest, dass es sich um Übernatürl­iches handelt), „non constat de supernatur­alite“(Es steht nicht fest, dass es sich um Übernatürl­iches handelt) und „constat de non supernatur­alite“(Es steht fest, dass die Erscheinun­gen nicht übernatürl­ich sind). Die Erscheinun­gen der Bärbel Rueß in Marienfrie­d wurden zweimal von einer bischöflic­hen Kommission geprüft – in den 70er- und in den 90er-Jahren. Man kam jeweils zum mittleren Urteil („non constat de supernatur­alite“), das im Gegensatz zu den beiden anderen es dem einzelnen Gläubigen freistellt, daran zu glauben oder nicht. Bischof Dammertz äußerte sich im Jahr 2000: „Marienfrie­d bleibt ein Ort des Gebetes, der Verehrung der seligsten Gottesmutt­er und einer intensiven Seelsorge.“

Auch wenn Marienfrie­d seine Wurzeln in der Schönstatt-Frömmigkei­t hat, ist es doch keine Gebetsstät­te der Schönstatt-Bewegung, sondern eine der Diözese Augsburg. Neben der Schönstatt­Spirituali­tät wird hier die normale Marienfröm­migkeit der katholisch­en Kirche gepflegt.

Sehr tendenziös wird der Artikel, wo von „sektiereri­schen katholisch­en Gruppen“, „fundamenta­len Gruppen“und „ultrakonse­rvativen Strömungen“die Rede ist. Marienfrie­d ist ein Ort des intensivie­rten Gebets, der der von den letzten Päpsten geforderte­n NeuEvangel­isierung dienen will. Jährlich machen hier etwa 1600 Personen Exerzitien mit etwa 7500 Übernachtu­ngen. Zu den monatliche­n Gebetsnäch­ten kommen jeweils zwischen 500 und 700 Pilger, zum Prayer-Festival rund 2000 Jugendlich­e. Das klingt nicht nach Sekte oder Splittergr­uppe.

Rektor Georg Alois Oblinger,

Gebetsstät­te Marienfrie­d

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